Keine internationale Produktion mehr: Ist Görliwood ein Auslaufmodell?
Görlitz - Wenn es am Montag in Hollywood wieder heißt: "And the Oscar goes to ...", wird unter den nominierten Filmen keiner sein, der in der sächsischen Filmstadt Görlitz entstand.

Auch sonst ist derzeit keine internationale Produktion in Sicht. Trotzdem ist die Stadt weiter als Drehort gefragt.
Bereits Ende Februar begannen die Dreharbeiten für die Verfilmung von "In die Welt schlagen", des Debütromans von Lukas Rietzschel (28), der selbst in Görlitz lebt.
Bis Mai sind insgesamt 35 Drehtage geplant, 21 in Görlitz und Umgebung, so Franziska Glaubitz (39) von der Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH.
Im September werden zudem zwei neue Teile der Serie "Wolfsland" gedreht. Eine Blockbuster-Produktion sei aber bisher nicht in Sicht, so Glaubitz. Das war im vergangenen Jahr nicht anders.
Vorbei also die Zeiten, als in Görlitz oscarprämierte Filme wie "Inglourious Basterds" mit Brad Pitt (59) oder "Grand Budapest Hotel" mit einem internationalen Starensemble um Ralph Fiennes (60) und Tilda Swinton (62) entstanden?




Görliwood ist längst noch nicht vom Tisch

"Oft werden bei Filmproduktionen die ersten Monate des Jahres zur Vorbereitung von Projekten genutzt", sagt Glaubitz. Insofern dürfte es verfrüht sein, jetzt schon zu sagen, dass in Görliwood wenig passiert, sagt sie. Da könnte also noch was kommen.
Um Filmschaffenden in der Ferne die Reize von Stadt und Umgebung näherzubringen, entstanden im September neue 360-Grad-Panoramen von Locations, die sich als Drehorte eignen. Darunter das Wasserschloss Tauchritz, die Landskron Brauerei und der Nikolaifriedhof.
"Ich freue mich, dass wir dieses Produkt so breit ausbauen konnten", sagt Kerstin Gosewisch (53) vom Filmbüro Görlitz, die die Arbeiten organisiert hat und bereits seit mehr als 15 Jahren Filmproduktionen in Görlitz betreut.
Weitere potenzielle Drehorte bietet die "Lokale Service-Datenbank" des Filmbüros Görlitz, in der private und gewerbliche Motivgeber im Umkreis von 50 Kilometern ihr Objekt listen lassen können. Da muss doch was gehen, Hollywood, oder?
Titelfoto: LausitzNews.de/Thomas Hurny