Kein Abschluss! Immer mehr Schulabbrecher in Sachsen

Dresden - Wo Licht ist, gibt es auch viel Schatten. Während Sachsen regelmäßig bei PISA-Tests die Nase vorn hat, steigt von Jahr zu Jahr auch die Zahl der Schüler ohne Abschlusszeugnis. 2024 erreichte sie einen neuen Höchststand.

Kultusminister Conrad Clemens (42, CDU) stimmt es sehr nachdenklich, dass die Schere zwischen schulischen Spitzenleistungen und Misserfolgen immer weiter auseinandergeht.
Kultusminister Conrad Clemens (42, CDU) stimmt es sehr nachdenklich, dass die Schere zwischen schulischen Spitzenleistungen und Misserfolgen immer weiter auseinandergeht.  © Steffen Füssel, Steffen Fuessel

Auf dem ersten Bildungsweg beendeten insgesamt 3075 Schüler 2024 ihre Schullaufbahn ohne Hauptschulabschluss. Das waren 9,1 Prozent aller Absolventen. Für das Jahr davor weist die Statistik 2769 Schüler (8,6  Prozent) aus.

Die Abbrecher-Quote schwankt seit zehn Jahren zwischen 7,9 und 8,8 Prozent. Ein seriöser Vergleich mit anderen Bundesländern ist auf diesem Feld nicht möglich.

Es werden keine einheitlichen Statistiken geführt. Es gibt aber einen Deutschland-Trend: Immer mehr Jugendliche gehen von der Schule ohne Abschluss ab.

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Das sächsische Kultusministerium, an dessen Spitze Conrad Clemens (42, CDU) steht, versucht seit Jahren, die miesen Quoten zu drücken. Dabei setzt man vor allem auf Lern-Projekte und Unterstützungsprogramme, die in das Regelschulsystem integriert werden.

Dazu zählt etwa das Angebot "Produktives Lernen". Es ermöglicht abschlussgefährdeten Oberschülern der 8. und 9. Klassenstufe, außerschulisch an selbst gewählten Praxisplätzen Wissen zu sammeln und Talente zu entwickeln.

Insgesamt neun sächsische Oberschulen ebnen Schülern so den Weg zum Abschluss. "Am 'Produktiven Lernen' nehmen rund 250 Schüler teil. Zukünftig soll das Angebot weiter ausgebaut werden", so eine Kultus-Sprecherin.

Titelfoto: Steffen Füssel, Steffen Fuessel

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