Landrat zum Reichsbürger-Verbot: "Es war dringend notwendig"
Halsbrücke - Nach dem Verbot des sogenannten "Königreichs Deutschland" (KRD) durch Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU, 54) äußert sich auch der Landrat von Mittelsachsen, Sven Krüger (51, parteilos).

"Die heutige Nachricht nehme ich mit Erleichterung zur Kenntnis. Es war dringend notwendig, dass eine solche grundsätzliche Entscheidung getroffen und auch konsequent umgesetzt wird", so Krüger.
Der Landkreis sei im Hinblick auf Halsbrücke eingebunden gewesen und habe sich mit anderen Verwaltungen und Institutionen eng vernetzt und ausgetauscht. Dies sollte seiner Meinung nach unbedingt beibehalten werden.
Weiter möchte er sich gemeinsam mit der Stadt und der Gemeinde Halsbrücke dafür einsetzen, dass das Gut, das jahrelang vom "Königreich Deutschland" genutzt wurde, nicht brach liegt, sondern entwickelt wird.
Laut Innenpolitiker Ronny Wähner (49, CDU) hat jeder, der "eigene Fantasiestaaten errichtet und demokratische Institutionen untergräbt", im deutschen Rechtsstaat keinen Platz.

Was steckt hinter dem "Königreich Deutschland"?

Der ehemalige Koch Peter Fitzek (59) gründete bereits 2012 den Verein "Königreich Deutschland" auf dem Gelände eines früheren Krankenhauses in Wittenberg und ließ sich sogar mit den Worten "So wahr mir Gott helfe" zum "Obersten Souverän" krönen.
Mittlerweile soll die Gruppierung rund 6000 Anhänger zählen und damit derzeit die größte Vereinigung sogenannter Reichsbürger und Selbstverwalter sein.
Das KRD baute seinen "autarken Wirtschaftskreislauf" laut Verfassungsschutz immer weiter aus und erweiterte sein "Staatsgebiet" durch den Erwerb von Grundstücken und Immobilien, zu denen auch das Grundstück in Halsbrücke zählte.
Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, verstoßen der Zweck als auch die Tätigkeit des Vereins gegen Strafgesetze und richten sich gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung.
Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis, Hendrik Schmidt/dpa, Ralph Kunz