Umfrage zeigt: Immer mehr Sachsen haben Angst, ihren Job zu verlieren

Von Thomas Staudt

Dresden - Die arbeitende Bevölkerung in Sachsen macht sich zunehmend Gedanken um die Sicherheit der Arbeitsplätze. Die Arbeitsqualität tritt auf der Stelle, so eine Umfrage.

Sächsinnen und Sachsen bewerten ihre Arbeitsbedingungen inzwischen nahezu gleich - nicht, weil die Frauen die Bedingungen besser, sondern weil die Männer die ihrigen schlechter bewerten.
Sächsinnen und Sachsen bewerten ihre Arbeitsbedingungen inzwischen nahezu gleich - nicht, weil die Frauen die Bedingungen besser, sondern weil die Männer die ihrigen schlechter bewerten.  © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Besonders in den Bereichen Industrie, Verkehr, Logistik und Handel machen sich die Arbeitnehmer Sorgen. Demgegenüber ist die Zufriedenheit mit dem Einkommen gestiegen.

Mit Argwohn blicken die Befragten auch auf die Schichtarbeit. Früh,- Spät- oder Nachtschichten sind in Sachsen rund doppelt so häufig wie im Bundesdurchschnitt und einer der Hauptgründe für die geringere Arbeitszufriedenheit.

Schichten belasten Körper und Seele - von den ungünstigen Arbeitszeiten ganz zu schweigen. Besonders betroffen sind Beschäftigte in Gesundheits- und Sozialwesen, in Handel, Logistik und im verarbeitenden Gewerbe sowie in einfachen und wirtschaftsnahen Dienstleistungen.

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Die Zahlen hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zwischen Dezember 2023 und Mai 2024 im Index "Gute Arbeit 2024" zusammengetragen. Dafür wurden bundesweit 6266 Beschäftigte telefonisch befragt, in Sachsen waren es mit 1009 Befragten überdurchschnittlich viele.

Wirtschaftsminister Dirk Panter (51, SPD): ohne gute Arbeit keine Fachkräftesicherung.
Wirtschaftsminister Dirk Panter (51, SPD): ohne gute Arbeit keine Fachkräftesicherung.  © Thomas Türpe

"Gute Arbeit ist Grundlage für Fachkräftesicherung und Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt", betonte Wirtschaftsminister Dirk Panter (51, SPD). DGB-Sachsen-Chef Markus Schlimbach (60) forderte, die Verbesserung der Arbeitsqualität in allen Branchen stärker in den Mittelpunkt zu rücken.

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