Leipzig/Berlin - Es ist ein alljährliches Prozedere, mal zum Guten, mal zum Schlechten. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die Regionalklassen für die Kfz-Haftpflicht neu berechnet. Nun steht fest, wer draufzahlt und wer sparen könnte ...
Gewinner sind die Leipziger. Die Kfz-Halter in der Messestadt rutschen von der 8 in die 7. Prinzipiell gilt: je niedriger die Regionalklasse, desto günstiger die Beiträge.
Entscheidend für die Einstufung sei dabei nicht, "wo ein Schaden entstanden ist, sondern in welchem Zulassungsbezirk der Fahrzeughalter seinen Wohnsitz hat", teilte der GDV mit. Logisch, denn wo viel oder "teure" Unfälle passieren, ist das Risiko für die Versicherung höher.
Die Änderung gilt nur für die Stadt Leipzig, im Zulassungsbezirk Leipzig-Land bleibt alles beim Alten. Dort gilt bereits die vergleichsweise günstige Regionalklasse 4.
Die Augen verdrehen werden die Bewohner im Raum Meißen. Der Landkreis wurde in die 5 hochgestuft. Gute Nachrichten gibt es im Hinblick auf die Kaskoversicherung.
In Nordsachsen, im Erzgebirgskreis und auch in Dresden gelten niedrigere Klassen für Vollkasko oder Teilkasko. In Görlitz wurden die Klassen sogar für beide Versicherungsarten heruntergestuft.
Offenbach in Hessen ist trauriger Spitzenreiter
Wie sich die neuen Einstufungen auswirken, entscheiden die Versicherungen selbst. Die Regionalstatistik sei unverbindlich, könne aber ab sofort für Neuverträge und für bestehende Verträge ab dem nächsten Versicherungsjahr angewendet werden, so der GDV.
"Zusätzlich zu den Regionalklassen spielen auch die Fahrzeugklassen eine Rolle, die mitunter dafür sorgen können, dass Beiträge steigen, fallen oder gleich bleiben", sagt Florian Wagner (40) vom ADAC. Für Versicherte sei es immer wichtig, die eigenen Beiträge im Auge zu behalten.
Der Zulassungsbezirk mit dem höchsten Indexwert und damit der höchsten Regionalklasse ist übrigens Offenbach (Hessen). Über die niedrigste Regionalklasse freut man sich in Herzberg oder Elsterwerda (Südbrandenburg).
Im Landkreis Elbe-Elster gilt nämlich die 1. Die Beiträge sind dort rund 30 Prozent niedriger als im Bundesschnitt.