Neue Studie offenbart Nachholbedarf: So will Sachsen mehr Radtouristen anlocken

Dresden - Der Radtourismus in Sachsen erwirtschaftet jährlich bereits über eine halbe Milliarde Euro. Aber da geht noch was! Themenrouten, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Tschechien und Bayern sowie ein neues "Landesgremium Fahrradtourismus" sollen Sachsen zu einer der führenden Destinationen der Branche machen. Auch ohne neue Radwege.

Hatte beim Radgipfel am Montag gute Nachrichten im Gepäck: Tourismusministerin Barbara Klepsch (60, CDU).
Hatte beim Radgipfel am Montag gute Nachrichten im Gepäck: Tourismusministerin Barbara Klepsch (60, CDU).  © Thomas Türpe

Radeln in Sachsen wird individueller, vielseitiger und jünger. Das ist das Ergebnis der Studie "Radtourismus in Sachsen", die Tourismusministerin Barbara Klepsch (60, CDU) beim sächsischen Bikegipfel in Dresden vorstellte - einem Branchentreff von 130 Akteuren aus Tourismuswirtschaft, Politik, Verwaltung, Radindustrie, Naturschutz und Gesundheit.

Die Empfehlungen sind klar: bestehende Angebote wie Elbe- und Oder-Neiße-Radweg oder die Bikewelt Schöneck verbessern, durch grenzüberschreitende Kooperation neue Angebote und neue Zielgruppen erschließen, etwa in der Bayerisch-Böhmischen Bäderregion.

Das soll auch fürs junge Publikum mit Schulreisen und Feriencamps funktionieren. Außerdem sollen neue Themenrouten in den Bereichen Kultur, Kulinarik und Natur für mehr Nachfrage sorgen.

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"Sachsen hat schon jetzt eine sehr gute rad- und biketouristische Ausgangslage", sagte die Tourismusministerin.

Ziel 1: Themenangebote sollen das Spektrum des sächsischen Radtourismus künftig erweitern und etwa Kulinarik und Radeln verbinden.
Ziel 1: Themenangebote sollen das Spektrum des sächsischen Radtourismus künftig erweitern und etwa Kulinarik und Radeln verbinden.  © imago/Bernd März
Ziel 2: Grenzüberschreitende Radwege sollen das sächsische Radwegenetz kräftig erweitern - im vogtländischen Bäderdreieck etwa.
Ziel 2: Grenzüberschreitende Radwege sollen das sächsische Radwegenetz kräftig erweitern - im vogtländischen Bäderdreieck etwa.  © imago stock&people
Ziel 3: Bestehende Angebot wie die Bikewelt Schöneck sollen noch besser ausgebaut werden.
Ziel 3: Bestehende Angebot wie die Bikewelt Schöneck sollen noch besser ausgebaut werden.  © imago/Rainer Weisflog

Studie "Radtourismus in Sachsen": Ergebnisse liegen vor

Für die Studie wurde die Frequenz im vergangenen Jahr auf Radstrecken in ganz Sachsen an insgesamt 43 mobilen und stationären Zählstellen erfasst, zusätzlich Daten über 2135 Fragebögen erhoben.

Danach passierten zwischen Anfang März und Ende Oktober insgesamt gut 1,9 Millionen Menschen die Messstandorte per Fahrrad. Die meisten (613.732) wurden dabei im Raum Markkleeberg bei Leipzig gezählt, dahinter folgen Dresden (320.050) und Chemnitz (168.615), Schlusslicht ist Neuhausen im Erzgebirge (4 747).

Insgesamt 22,3 Prozent der Befragten waren Regioradgäste mit festem Standort, 21,9 Prozent wollten Radwandern, 55,8 Prozent machten einen Tagesausflug. Die meisten bewerteten das Radreise-Erlebnis überaus positiv.

Eine ausgeprägte Kompetenz für Raderlebnisse schrieben Sachsen aber nicht sehr viele zu.

Titelfoto: imago/Rainer Weisflog

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