Neuer Naturlehrpfad: Wo früher Kohle gefördert wurde, grasen jetzt Büffel

Borna - Vor mehr als drei Jahrzehnten wurde im Tagebau Borna-Bockwitz noch Braunkohle abgebaut. Heute grasen dort Wasserbüffel, Rinder und Burenziegen. Nun informiert ein Naturlehrpfad über den Sinn der Weidehaltung.

Ufer-Blick auf den Bockwitzer See - er ist ein Naturparadies, Baden ist nur an einer Stelle erlaubt, Boote sind tabu.
Ufer-Blick auf den Bockwitzer See - er ist ein Naturparadies, Baden ist nur an einer Stelle erlaubt, Boote sind tabu.  © DPA

Wo sich früher die Schaufeln der Kohlebagger durch die Erde fraßen, grasen nun friedlich Konik-Pferde, Taurus-Rinder, Ziegen, Schafe und majestätische Büffel. Nach dem Ende des Bergbaus wurde die Landschaft per Verordnung zum Naturschutzgebiet erklärt und der natürlichen Entwicklung überlassen.

Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt erwarb bereits 2001 etwa 475 Hektar dieses Gebietes.

Nach Angaben der Stiftung konnten sich in Bockwitz verschiedenste Biotoptypen entwickeln. Sie sind heute Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Von denen stehen zwei Drittel auf den Roten Listen der bestandsgefährdeten Arten. Zu den hier beheimateten 180 Vogelarten gehören etwa Fischadler, die Große Rohrdommel und Baumfalken.

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Der jetzt fertiggestellte Naturlehrpfad führt über 13 Kilometer entlang der Biotope. Info-Tafeln vermitteln Wissen über eine naturschutzgerechte Beweidung. So erfährt man etwa, dass Wasserbüffel, Konik-Pferde und Taurus-Rinder hier als Landschaftsgärtner "angestellt" sind.

Diese Rinder weiden am See und pflegen so die Landschaft.
Diese Rinder weiden am See und pflegen so die Landschaft.  © DPA

Denn würden sie die Flächen nicht abgrasen, überwucherten bald Sträucher die Landschaft - was laut Stiftung zum Verlust der Artenvielfalt führen würde.

Titelfoto: DPA

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