Ottendorf-Okrilla vor historischem Wandel: Das steht dem Ort bevor

Ottendorf-Okrilla - Ottendorf-Okrilla steht vor einem historischen Wandel. Wo einst graue Betonreste das Ortsbild prägten, soll bald ein lebendiges Zentrum entstehen – mit Wohnungen, Schulen, Rathaus und viel Grün. Bürgermeister Rico Pfeiffer (51, parteilos) spricht von einem "ganz besonderen Tag".

Ottendorf-Okrillas Bürgermeister Rico Pfeiffer (51, l., parteilos) hat gut Lachen, Architekt Manuel Bäumler (54) ebenso.
Ottendorf-Okrillas Bürgermeister Rico Pfeiffer (51, l., parteilos) hat gut Lachen, Architekt Manuel Bäumler (54) ebenso.  © Eric Münch

Zahlreiche Sitzungen, unzählige Gespräche und ein aufwendiges Werkstattverfahren später steht der Gewinner des städtebaulichen Wettbewerbs fest: das Büro Schellenberg + Bäumler Architekten GmbH.

Ihr Entwurf überzeugte: Eine neue, offene Ortsmitte rund um den alten Schornstein, mit einer autofreien Promenade vom Bahnhof Süd bis zum Rathaus.

"Unser Ansatz war, die neue Mitte aus dem Ort heraus zu entwickeln", erklärt Architekt Manuel Bäumler (54). "Vieles, was eine Mitte braucht, ist bereits da. Wir wollen es nur sichtbar machen."

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Das Konzept sieht 400 bis 500 Wohneinheiten vor, dazu eine Sporthalle, ein neues Rathaus, eine Grund- und eine Oberschule. Auch ein Aparthotel an der B97 ist geplant – für Besucher und Beschäftigte der boomenden Chipindustrie im Dresdner Norden.

Blick von oben auf das Modell von Büro Schellenberg + Bäumler Architekten GmbH.
Blick von oben auf das Modell von Büro Schellenberg + Bäumler Architekten GmbH.  © Eric Münch
So soll die Ortsmitte eines Tages aussehen.
So soll die Ortsmitte eines Tages aussehen.  © Schellenberg + Bäumler Architekten / Studio grüngrau
Gut zu sehen: An Natur und Bäumen soll es ebenfalls nicht mangeln.
Gut zu sehen: An Natur und Bäumen soll es ebenfalls nicht mangeln.  © Schellenberg + Bäumler Architekten / Studio grüngrau

Der Zeitplan? Pfeiffer schmunzelt

Noch ist nicht viel von einer neuen Ortsmitte zu erkennen. Doch hier auf dem Gelände des alten Betonwerks soll sie entstehen.
Noch ist nicht viel von einer neuen Ortsmitte zu erkennen. Doch hier auf dem Gelände des alten Betonwerks soll sie entstehen.  © Norbert Neumann

Die Gemeinde hatte das 11,6 Hektar große Areal des ehemaligen Betonwerks für rund zwei Millionen Euro erworben.

"Bisher sind viele Versuche am finanziellen Rahmen gescheitert", erinnert sich Pfeiffer. "Aber jetzt stehen wir vor einem Ergebnis, das als Erfolg bezeichnet werden kann."

Die Euphorie ist spürbar: "Mit diesen Entwürfen entsteht Aufbruchsstimmung. Wir schaffen ein lebendiges Zentrum", so der Bürgermeister weiter. Besonders freut er sich, dass Teile des Altbestands erhalten bleiben sollen. "Das ist wichtig für die Identifikation".

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Auch die Architekten sind stolz: "Eine neue Ortsmitte zu gestalten, ist eine privilegierte Aufgabe", sagt Bäumler.

Der Zeitplan? Pfeiffer schmunzelt: "Wenn man so etwas hat, will man am liebsten sofort beginnen. Jetzt folgt die Vorbereitung für das Bebauungsplan-Verfahren."

Titelfoto: Eric Münch

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