Sachsens Tafeln haben ein neues Hauptquartier: Hier ist es zu finden

Dresden - Knapp 900.000 Lebensmittelausgaben an Bedürftige verzeichnet die sächsische Tafel jährlich. Tendenz steigend. Nachdem der Tafel der Vertrag des bisherigen Logistiklagers am Messering im vorherigen Jahr gekündigt worden war, konnte in Prohlis am Montag das neue Logistikzentrum eröffnet werden.

In dem Tafel-Logistikzentrum in Prohlis werden zehn Mitarbeiter tätig sein, es bräuchte allerdings 15.
In dem Tafel-Logistikzentrum in Prohlis werden zehn Mitarbeiter tätig sein, es bräuchte allerdings 15.  © Eric Münch

Mit 800 Quadratmetern und einer Kühlzelle ist das neue Lager doppelt so groß wie das alte. Für den Tafel-Landesvorsitzenden Stephan Trutschler (63) eine Erleichterung, nach der plötzlichen Kündigung und 30 Objektbesichtigungen nun die denkmalgeschützte Lagerfläche in der Saydaer Straße nutzen zu dürfen.

"Mir fiel ein Stein vom Herzen ... Die Kündigung war damals ein Schock. Das war das Zentrallager für die Belieferung aller 45 Tafelstandorte in Sachsen. Da musste schnell was Neues her."

Zu verdanken hat die Tafel das neue Zentrallager der Familie Nöthe, die die Räumlichkeiten vermietet und vorab modernisierte.

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"Oben vermieten wir bereits an den Kinder- und Jugendring Sachsen. Man kann sagen, dass dieses Gebäude unser soziales Gewissen ist", so Meinolf Nöthe (58).

Es brennt weiterhin an anderen Stellen

Der neue Vermieter Meinolf Nöthe (58, M.) übergibt den symbolischen Haustürschlüssel für das Tafel-Logistikzentrum an den Landesvorsitzenden Stephan Trutschler (63, l.) und Logistikleiter Dietmar Haase (83, r.).
Der neue Vermieter Meinolf Nöthe (58, M.) übergibt den symbolischen Haustürschlüssel für das Tafel-Logistikzentrum an den Landesvorsitzenden Stephan Trutschler (63, l.) und Logistikleiter Dietmar Haase (83, r.).  © Eric Münch

Obwohl das Logistikproblem der sächsischen Tafel ein Ende gefunden hat, brennt es weiterhin an anderen Stellen: "Das größte Problem sind Spenden- und Ehrenamtsmangel. Vor allem im ländlichen Raum", betont Trutschler.

Das weiß auch die anwesende Sozialministerin Petra Köpping (66): "Damals gab es noch genug Spenden. Mittlerweile haben wir in den ländlichen Regionen die Problematik, dass es hier nicht mehr genügend Hilfsgüter gibt."

Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch (2)

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