Dresden - Verkehrskontrollen vom Schattenpavillon aus, erfrischender Sprühnebel bei Demo-Einsätzen - was sich nach einem Scherz anhört, sind ernste Vorschläge der Polizeigewerkschaft GdP. Deren Führung drängt angesichts der aktuell schweißtreibenden Arbeit auf einen besseren Hitzeschutz für Polizisten.
"Die Innere Sicherheit hat kein Hitzefrei - unsere Kolleginnen und Kollegen müssen selbst bei drückendsten Temperaturen einsatzbereit sein", sagt Hagen Husgen, Sachsens Landes-Vize der GdP.
Umso wichtiger sei es, den Beamten "bestmögliche Voraussetzungen für den Dienst unter solch schwierigen und für die Gesundheit nicht ungefährlichen Bedingungen" zu schaffen.
Die Gewerkschaft fordert eine Ausrüstung der Einsatzkräfte mit dicht gewebter, atmungsaktiver Kleidung. Eine neue Schirmmütze für mehr beschattete Gesichtsbereiche.
Zudem die dauerhafte Verfügbarkeit von Sonnenschutzmitteln mit hohem Lichtschutzfaktor und die Bereitstellung von Elektrolyt-Getränken.
"Geplante Dienste sollten den Wetterverhältnissen angepasst werden", fordert Dirk Tschöke, der bei der GdP den Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz betreut. Verkehrskontrollen in der prallen Sonne etwa seien sowohl für Polizisten als auch für Verkehrsteilnehmer belastend.
Helfen könnten bei Einsätzen zudem Kälteinseln, etwa Schatten spendende Pavillons mit Sprühnebelfunktion, so der Gewerkschafter.
Polizeigewerkschaft GdP hat auch den Klimawandel im Hinterkopf
Grundsätzlich plädiert die GdP für eine Vorverlegung des Dienstbeginns und die Vermeidung von Überstunden. "Mit Blick auf den Klimawandel und die damit jährlich weiter steigenden Temperaturen müssen wir über den Tag hinaus denken", so Husgen.
Das schließe geplante Baumaßnahmen ein, bei denen ein funktionierender Wärmeschutz nicht vernachlässigt werden dürfe.