Schulminister setzt auf Hybrid-Unterricht: Hier kommt der Lehrer per TV und Lautsprecher!

Niesky - In drei Gymnasien in drei verschiedenen Städten der Lausitz ist zu Schuljahresbeginn ein neues Unterrichtsformat gestartet. Der "Unterricht der Zukunft" erregt nun sogar Interesse in der Landeshauptstadt Dresden.

Biologie-Lehrerin Stefanie Berger unterrichtet einen Tag die Woche in Niesky, den andern in Weißwasser. Der Unterricht wird per Stream in die jeweils andere Stadt übertragen.
Biologie-Lehrerin Stefanie Berger unterrichtet einen Tag die Woche in Niesky, den andern in Weißwasser. Der Unterricht wird per Stream in die jeweils andere Stadt übertragen.  © Andre Schulze

Im Bio-Leistungskurs des Friedrich-Schleiermacher-Gymnasiums Niesky fliegt ein blauer Würfel durchs Klassenzimmer. Und zwar immer dann, wenn ein Schüler etwas sagen möchte.

Drin steckt ein Mikrofon, außen ist der Würfel gepolstert. Die sogenannte "Catch-Box" ist Teil des Pilotprojekts "Hybridunterricht".

Das Prinzip ist einfach: Der Lehrer steht vor den Schülern des Leistungskurses im rund 20 Kilometer entfernten Görlitz. Per Bildschirm und Lautsprecher wird die Stunde nach Niesky übertragen.

Leichte Frühjahresbelebung auf dem sächsischen Arbeitsmarkt
Sachsen Leichte Frühjahresbelebung auf dem sächsischen Arbeitsmarkt

Meldet sich ein Schüler zu Wort - egal ob hier oder dort - spricht er in die Catch-Box. Für den Bio-LK kooperieren die Nieskyer zudem mit einem Gymnasium in Weißwasser.

Die Schüler finden den sogenannten Hybridunterricht gut. Vor allem, weil der Physik-LK wegen mangelnder Teilnehmer ohne das neue Format nicht zustande gekommen wäre. "Am Anfang ruckelte die Technik, aber sie wird immer besser", so Christoph Liebig.

Ohne Hybridunterricht wäre der Bio-Leistungskurs nur in Niesky zustande gekommen, nicht aber in Weißwasser. Dort sind nur zwei Schüler im Kurs.
Ohne Hybridunterricht wäre der Bio-Leistungskurs nur in Niesky zustande gekommen, nicht aber in Weißwasser. Dort sind nur zwei Schüler im Kurs.  © Andre Schulze

Für Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (47, CDU) ist der Hybridunterricht "eine Möglichkeit, um auch in Zukunft allen Schülerinnen und Schülern ein breites Kursangebot zu ermöglichen".

Titelfoto: Andre Schulze

Mehr zum Thema Sachsen: