Wetter, Wirtschaft und Wehwehchen: Sachsens Herbst in Zahlen
Dresden - Der Herbst in Sachsen zeigte sich zuletzt von seiner goldenen Seite mit viel Sonnenschein und milden Temperaturen. Doch wo Sonne ist, gibt's bekanntlich auch Schatten. So präsentiert sich der sächsische Herbst in bunten, aber auch manchmal trüben Zahlen.
299,7
Millimeter Niederschlag fielen im Herbst 1930 im Mittelwert in Sachsen, das markiert den feuchtesten Herbst seit der Wetteraufzeichnung im Freistaat. Auch der Herbst 1952 war mit 299,2 Millimetern fast genauso nass. Zum Vergleich: Der 30-jährige Mittelwert liegt bei etwa 169 Millimeter.
Sehr trocken fiel hingegen der Herbst 1948 mit nur 61,7 Millimeter aus.
30.000
Blätter hat ein Baum im Durchschnitt. Umso größer und älter der Baum ist, desto mehr Blätter trägt er. So können es bei einer ausgewachsenen Rotbuche oder Rosskastanie bis zu 800.000 Blätter sein, was einem Gewicht von 25 bis 28 Kilogramm Laub entspricht, das im Herbst herunterfällt. Eine uralte Eiche kann sogar bis zu einer Million Blätter tragen.
Auf einem Hektar Laubwald landen so bis zu fünf Tonnen Laub im Herbst, das dank fleißiger Kleinstlebewesen, Bakterien und Pilze bis zum nächsten Frühling wieder in wertvollen Humus umgewandelt wird.
1972
Der schlimmste Herbststurm, der je über Sachsen hinwegfegte, war Orkan Quimburga, der am 13. November 1972 von Norden nach Osten zog und die Menschen ohne Vorwarnung traf. Auf seinem Weg, mit Böen von bis zu 245 km/h, hinterließ er ein Bild der Verwüstung und tötete allein in der DDR 16 Menschen.
Europaweit kamen 73 Menschen ums Leben.
2,6 Millionen
Tonnen Getreide konnten Sachsens Bauern in diesem Jahr auf einer Anbaufläche von fast 366.000 Hektar ernten, ein Plus von 12,4 Prozent zum Vorjahr.
Überdurchschnittlich fiel die Ernte dabei vor allem bei Sommerweizen, Wintergerste und -raps sowie Roggen aus.
11,7
Grad verzeichneten die sächsischen Wetterstationen durchschnittlich im Herbst 2006 - der bis dato wärmste Herbst im Freistaat, gefolgt vom Jahr 2023 mit 11,6 Grad.
Den kältesten Herbst erlebten die Sachsen im Jahr 1912 mit nur 5,7 Grad und 1922 mit 5,8 Grad.
953
Fälle von akuten Atemwegserkrankungen pro 100.000 Einwohner - weitaus weniger als in den Vorjahren - gab es laut Robert-Koch-Institut in der 44. Kalenderwoche (27. Oktober bis 2. November) in sächsischen Arztpraxen. Diese würden derzeit vor allem durch Rhinoviren und SARS-CoV-2 sowie Parainfluenzaviren ausgelöst. In der Vorwoche lag der Wert der ARE-Konsultationsinzidenz noch bei 1204 (heißt: Etwa 1,2 Prozent der Bevölkerung hatten in besagter Woche eine Atemwegserkrankung).
Seit Beginn der Erkältungssaison Ende September wurden 148 Influenza- und 1652 Corona-Fälle in Sachsen gemeldet.
147.651
Arbeitslose zählte die Agentur für Arbeit im Oktober für Sachsen. Im Vergleich zum Vormonat hatten damit etwa 8 000 Menschen weniger einen Job. Die Arbeitslosenquote stieg dadurch um 0,3 Prozent - und das ist vermutlich nicht das Ende der Fahnenstange. So geht das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit in seiner Herbstprognose davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in Sachsen im nächsten Jahr um 1,5 Prozent weiter zunehmen könnte.
Das wäre bundesweit der zweithöchste Anstieg.
2,1
Prozent beträgt die jährliche Inflationsrate aktuell im Freistaat. Positiv wirken sich unter anderem die gesunkenen Energiepreise aus. Im Vergleich zum Beginn der letzten Heizperiode müssen zum Beispiel für Gas im Schnitt 4,4 Prozent und für Heizöl 6,7 Prozent weniger ausgegeben werden. Auch Strom (-5,6 Prozent) und Fernwärme (-4,7 Prozent) kosten weniger. Deutlich teurer wird hingegen der Wintercheck.
Für den Räderwechsel werden durchschnittlich 5,7 Prozent und für eine Pkw-Inspektion 7,6 Prozent mehr fällig.
97
Der IHK-Geschäftsklimaindex, der die aktuelle Geschäftslage und die zu erwartende Geschäftsentwicklung berücksichtigt, liegt bei der Herbstumfrage bei 97 Punkten, ein Minus von drei Punkten zur Frühjahrsumfrage. Zum Vergleich: In Vor-Corona-Jahren erreichte der Index bis zu 138 Punkte (2018). Demnach schätzen nur 32 Prozent der 1 800 befragten Unternehmen mit etwa 85 000 Beschäftigten derzeit ihre Wirtschaftslage als gut ein und nur zwölf Prozent erwarten eine Verbesserung. Besonders düster sieht es laut Umfrage in Industrie, Einzel- und Großhandel aus.
So haben nur noch 30 Prozent der Industriebetriebe eine Auslastung von über 85 Prozent ihrer Produktionskapazitäten.
936,3
Kilogramm brachte der bisher schwerste Kürbis Sachsens auf die Waage. Aufgestellt wurde der Rekord 2024 von Andreas Baumert aus Ober-Neundorf bei der offenen sächsischen Meisterschaft im Kürbiswiegen in Ludwigsdorf (bei Görlitz).
Der weltweit schwerste Kürbis wurde in den USA 2023 mit 1 247 Kilogramm von Travis Gienger gezüchtet.
Titelfoto: Montage: Boris Roessler/dpa, IMAGO/Westend61, Kristin Schmidt