Wie Struutz in "Go Trabi Go", nur mit E-Auto: Junge Sachsen lassen Film-Klassiker real werden

Dresden - "Go Trabi Go" war der Kultfilm der 90er: ein Deutschlehrer, seine Familie und ein klappriger Trabi auf großer Italien-Tour. Über 30 Jahre später machen drei junge Sachsen den Klassiker zur Realität - erst im Trabi, jetzt im Stromer.

Letztes Jahr noch mit dem Trabi, ging es dieses Jahr für Jim (22, l.) und Thommy-Lee mit einem ID.3 auf Reise.  © Steffen Füssel

Was im Film Kult war, wird für Jim Schwarz (22), Thommy-Lee Drechsler (22) und Timo Binge (23) zur echten Urlaubserfahrung.

Vor über 30 Jahren tuckerte Deutschlehrer Udo Struutz im Kult-Film mit Familie Richtung Italien. 2024 traten die Jungs selbst in die Fußstapfen - stilecht im Trabi, mit Schweiß, Schrauberei und Ersatzteilen.

2025 der Kontrast: Statt Zweitakter-Qualm surrt diesmal der ID.3 leise durch Italien.

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Start war Mitte Juli in Großröhrsdorf. Vorbereitung? Fehlanzeige. "Wir haben uns früh getroffen, Neapel ins Navi getippt und los ging's", grinst Thommy-Lee.

Alle drei bis vier Stunden hieß es Strom tanken, im Schnitt 35 Minuten. Die Route: Nürnberg - Gardasee - Pisa - Neapel und dann an der Adriaküste entlang wieder zurück. Acht Tage, 4000 Kilometer, 16 Ladestopps, 703 kWh geladen. Ladekosten: 366,82 Euro.

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Auf Campingplätzen bauten sie ein Zelt zum Schlafen auf.  © privat
Der 90er-Kultstreifen "Go Trabi Go" war Vorbild für die Reise.  © picture alliance / United Archives

Trabi oder ID.3? So erlebten die Jungs ihre Reise im Stromer

Alle Sachen passten in den Kofferraum.  © privat

Nur am Brenner machten sich die Höhenmeter bemerkbar: "Da sah man, dass die Prozentanzeige etwas schneller runtergeht, aber nichts Dramatisches", erklärt Jim. Runter vom Berg speiste der Wagen wieder Energie ein.

Übernachtet wurde spontan auf Campingplätzen, geschlafen im Zelt. Das Auto diente als Kühlschrank: "Standklima auf kleinster Stufe, Kühlbox rein - hat super funktioniert", lacht Jim.

Nervig war nur, wenn als "frei" angezeigte Ladesäulen schon besetzt waren und die Jungs warten mussten.

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Der Vergleich zum Vorjahr fällt deutlich aus. Der Trabi war Abenteuer pur: kein Komfort, Hitze ohne Ende, viel Schrauberei. Dafür winkende Menschen am Straßenrand.

Der ID.3 dagegen Klimaanlage nonstop, Massagesitze, keine Sorge ums Liegenbleiben. "Wir sind nicht sparsam gefahren, wir hatten Spaß - und trotzdem kam das Auto locker durch."

Doch eines steht fest: Beim nächsten Mal kommt wieder der Trabi dran! Ziel dann: vielleicht Griechenland.

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