Radebeul - Für Wohnungslose geht es bei den aktuell sehr hohen Temperaturen tatsächlich vielfach ums nackte Überleben. Auch die Diakonie hilft - und bittet die Bürger um Unterstützung.
Bei 30 Grad und mehr reicht Mitgefühl nicht aus, weiß Rotraud Kießling (59), Referentin für Wohnungsnotfallhilfe bei der Diakonie Sachsen.
"Alle Bürgerinnen und Bürger können helfen", sagt sie. Indem sie Menschen auf der Straße ansprechen und fragen, ob Hilfe gebraucht wird. Wer eine schlafende Person in der prallen Sonne sehe, sollte sie wecken. Schon eine zusätzliche Flasche Wasser beim Einkauf und die Weitergabe an Bedürftige könne einen Unterschied machen.
Die Diakonie helfe selbst, auch und gerade bei Spitzentemperaturen, so der soziale Dienst der evangelischen Kirche.
Mitarbeitende verteilen Wasser, Sonnencreme und Kopfbedeckungen in ganz Sachsen. In Tagestreffs können zudem Wasserflaschen aufgefüllt und oft auch Duschen genutzt werden.
Das werde aber immer schwieriger. In Chemnitz etwa musste der Tagestreff der Stadtmission seine Öffnungszeiten aufgrund der angespannten Haushaltslage verkürzen. Bedauerlich, denn stabile Strukturen seien in der Wohnungsnotfallhilfe besonders wichtig, so Alfred Mucha (57) von der Stadtmission.