Dresden - Anlässlich des Tages der Pflegenden am heutigen Montag wird ein Kurswechsel in der Pflegepolitik gefordert. Die Barmer startet eine Qualifizierungsoffensive zur Nachbarschaftshilfe.
"Die Pflege steht und fällt damit, ob Menschen sich dauerhaft für den Pflegeberuf entscheiden. Die Arbeitsbelastung ist nach wie vor sehr hoch und die Arbeit wird immer weiter auf Kosten der Beschäftigten verdichtet", erklärt Sachsens Vize-DGB Daniela Kolbe (45).
Sie fordert eine solidarische Finanzierung und bessere Arbeitsbedingungen.
"Wir sehen in der Nachbarschaftshilfe für Pflegebedürftige großes Potenzial", sagt die Barmer-Landesgeschäftsführerin in Sachsen, Monika Welfens (61).
Die Ersatzkasse hat ein neues kostenfreies Online-Angebot kreiert, das fundiertes Wissen über ehrenamtliche Hilfe für Pflegebedürftige vermittelt und bescheinigt.
Wer so einen Kurs absolviert, erhält ein Zertifikat. Damit kann sie/er sich bei ihren Pflegekassen offiziell für die Nachbarschaftshilfe registrieren lassen. Werden Pflegebedürftige von so registrierten, privaten Helfern unterstützt, haben sie die Möglichkeit, diese über den monatlichen Entlastungsbetrag der Pflegeversicherung zu entlohnen.
Dauerproblem: Kosten explodieren
Insgesamt 363.243 Menschen (Stand: Dezember 2023) gelten in Sachsen als pflegebedürftig. Sie werden daheim oder in einer der 767 Pflegeeinrichtungen in Sachsen betreut. Die Dauerprobleme dabei: Es mangelt an Betreuungsangeboten, Personal und Heimplätzen. Gleichzeitig explodieren die Kosten.