Feuerwehr vier Stunden im Einsatz: Gelbe Anakonda im Norden in Bach entdeckt

Quickborn - Ungewöhnlicher Notruf am Sonntag: Gegen 16.30 Uhr haben Spaziergänger eine exotische Schlange in der Gronau, einem kleinen Bach in der Feldbehnstraße, entdeckt. Wie sich später herausstellte, handelte es sich dabei um eine etwa drei Meter lange Gelbe Anakonda – eine Würgeschlange aus Südamerika.

Mithilfe von Schlangenhaken hat ein Experte das Tier aus der kalten Gronau geborgen.
Mithilfe von Schlangenhaken hat ein Experte das Tier aus der kalten Gronau geborgen.  © Florian Sprenger

Die Schlangen leben normalerweise in den tropischen Feuchtgebieten Brasiliens, Paraguays, Argentiniens und Boliviens. Deutsche Gewässer hingegen sind zu kalt für die Reptilien.

Nach Angaben der Polizei Quickborn besteht der Verdacht, dass das exotische Tier illegal ausgesetzt wurde. Wie lange die Schlange sich im Bach aufgehalten hat, ist nicht bekannt.

Beim Eintreffen der Freiwillige Feuerwehr Quickborn habe sich das Tier bereits aufgrund der Kälte zurückgezogen.

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Dennoch dauerte die eigentliche Bergung nur wenige Minuten, wie ein Reporter vor Ort berichtete. Mit Spezialwerkzeug hob ein hinzugezogener Reptilienexperte das Tier aus dem Wasser und setzte es behutsam in einen Karton.

Schwieriger habe sich die Suche nach einem vorübergehenden Aufenthaltsort für die Schlange gestaltet, wie Zugführer Björn Fehrs gegenüber der "sh:z" sagte. Für die Freiwillige Feuerwehr Quickborn war es der erste Einsatz mit einer Gelben Anakonda.

Spaziergänger hatten am Sonntagnachmittag die Gelbe Anakonda in einem Bach in Quickborn entdeckt.
Spaziergänger hatten am Sonntagnachmittag die Gelbe Anakonda in einem Bach in Quickborn entdeckt.  © Florian Sprenger

Keine Gefahr für die Bevölkerung

Nach rund vier Stunden konnte die Schlange dann zur Wildtierauffangstation nach Klein Offenseth-Sparrieshoop vermittelt werden. Die Anakonda wies den Angaben zufolge keine äußerlich erkennbaren Verletzungen auf, musste aber zunächst vorsichtig aufgewärmt werden.

Laut Aussage des Reptilienexperten bestand für die Öffentlichkeit zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung. Zwar könnten Gelbe Anakondas beißen, seien aber nicht giftig. Das aufgefundene Tier sei zudem noch vergleichsweise jung gewesen.

Die Polizei ermittelt nun, wie die Schlange in die Gronau gelangen konnte und sucht nach Zeugen. Wer Hinweise geben kann, wird gebeten sich unter der Rufnummer 04106-6300-0 zu melden.

Titelfoto: Florian Sprenger

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