Preis-Explosion auf Camping-Plätzen! Urlauber werden ordentlich zur Kasse gebeten

Von Lea Sarah Albert

Kiel/Schwerin - Wer im Urlaub auf einem speziellen Platz mit seinem Wohnmobil übernachten möchte, muss dafür tief in die Tasche greifen. Der Stellplatz am Elbufer in Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg) verlangt seit diesem Sommer mehr als doppelt so viel für 24 Stunden Camping - inklusive Entsorgung der Chemie-Toilette.

Camping-Urlauber werden im Norden ordentlich zur Kasse gebeten.
Camping-Urlauber werden im Norden ordentlich zur Kasse gebeten.  © Thomas Frey/dpa

18 Euro sind es jetzt - sieben Euro waren es im Vorjahr, sagte eine Sprecherin der Touristeninformation in Geesthacht. Eine Preis-Erhöhung sei hier in den vergangenen Jahren demnach versäumt worden, die neue Prüfung basiere auf einer Auflage der Ratsversammlung in der Stadt. Auch an einigen anderen Orten in Schleswig-Holstein sowie in Mecklenburg-Vorpommern waren die Preise zuletzt angehoben worden.

Auf Sylt zahlen Camper für einen Stellplatz für Wohnmobil oder Wohnwagen in Westerland und Rantum in diesem Jahr im Schnitt bis zu vier Euro mehr, wie eine Sprecherin des Insel Sylt Tourismus-Service (ISTS) mitteilte.

Je nach Größe und Lage werden in Westerland jetzt zwischen 18,50 Euro und 25 Euro fällig - im vergangenen Jahr waren es demnach zwischen 14,50 und 25 Euro. In Rantum sind es jetzt zwischen 16 Euro und 31,50 Euro (Vorjahr: 14,50 - 31,50 Euro). Der Grund für die Erhöhung ist laut Sprecherin unter anderem, dass der Campingplatz in Westerland vom Betreiber, dem Tourismus-Service, zuletzt umfassend saniert wurde.

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Auf dem Wohnmobilstellplatz in Utersum auf Föhr zahlen Campingfans jetzt in der Hauptsaison 29 Euro, statt 27 Euro im vergangenen Jahr, sagte der Betreiber der dpa. "Wir gucken, dass wir regelmäßig ein bisschen erhöhen, als das auf einen Schlag so viel auf einem Mal kommt."

Auf dem Wohnmobilplatz Schäfer in St. Peter-Ording sind die Preise seit mindestens drei bis vier Jahren stabil geblieben, sagte der Betreiber. Unklar sei bisher, ob das auch im kommenden Jahr so bleibt - unter anderem wegen der hohen Grundsteuer. Aktuell zahlen Gäste hier 18 Euro für 24 Stunden inklusive Strom.

Preise auf Camping-Plätzen werden bis zu fünf Prozent angehoben

Die Kosten für eine Übernachtung steigen zum Teil um fünf Prozent.
Die Kosten für eine Übernachtung steigen zum Teil um fünf Prozent.  © Stefan Sauer/dpa

Auf dem Wohnmobilstellplatz am Kappelner Nordhafen an der Schlei zahlen Camper für eine Nacht seit diesem Jahr rund fünf Prozent mehr für die Übernachtung inklusive Ver- und Entsorgungs­möglichkeiten, sagte der Betreiber. Auch für Strom werde in diesem Jahr angesichts gestiegener Preise mehr fällig. Für ein Fahrzeug bis 7,99 Meter Länge sind nun 20 Euro fällig - mit Anhänger sind es 25 Euro.

Auf dem Caravanstellplatz "An der Rügenbrücke" in Stralsund waren die Preise für einen Stellplatz zuletzt zweimal angehoben worden, wie eine Sprecherin sagte. Seit 2016 zahlten die Gäste zunächst 19 Euro, "dann haben wir auf 20 Euro erhöht und im vergangenen Jahr auf 22 Euro". Hinzu kommen hier demnach außerdem fünf Prozent Übernachtungssteuer.

Im Süden Mecklenburg-Vorpommerns im "Havelberge Camping Resort" in Userin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) zahlen Wohnwagen-Besitzer in diesem Jahr 1,20 Euro mehr für ihren Stellplatz in der Hauptsaison (31,20 Euro) - Strom ist inklusive.

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Im Wohnmobilpark Westhafen in Wismar bleiben die Preise stabil, sagte eine Sprecherin der dpa. 15 Euro zahlen Gäste hier nahe am alten Hafen und der Altstadt für 24 Stunden pro Wohnmobil, inklusive Entsorgung und Müll. Es sei ein "Unding", dass viele Plätze Gebühren immer weiter anheben. Auch auf dem "Insel Rügen Caravanplatz" am Ortsrand von Bergen bleiben die Preise nach Auskunft des Betreibers unverändert. 20 Euro werden hier pro Nacht für ein Wohnmobil oder einen Caravan mit zwei Urlaubern fällig​ - inklusive Entsorgung. Der Strom kostet fünf Euro extra.

Titelfoto: Thomas Frey/dpa

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