"Noch nie solche Schmerzen": So ging es Basketball-Bundestrainer während der EM wirklich

Barcelona (Spanien) - Nach mehr als einem Monat im Krankenhaus ist Basketball-Bundestrainer Álex Mumbrú (46) endlich wieder zu Hause. Jetzt spricht er über die schwere Erkrankung, die ihn dorthin brachte.

Mit der Basketball-Nationalmannschaft gewann Bundestrainer Álex Mumbrú EM-Gold. Doch der Erfolg kam zu einem hohen Preis.  © Stefanos Kyriazis/ZUMA Press Wire/dpa

Die Nachricht war ein Schock: Kurz vor Beginn der Basketball-EM, seinem ersten großen Turnier mit der deutschen Nationalmannschaft, wurde Mumbrú mit starken Bauchschmerzen in eine Klinik im finnischen Tampere eingeliefert.

Gegenüber Marca schilderte der Spanier, wie er selbst die schweren Tage erlebt hat.

Die ersten Symptome der Bauchspeicheldrüsen-Entzündung traten nach der Landung in Finnland auf, erzählte Mumbrú, ihm sei leicht übel gewesen und er habe starke Bauchschmerzen gehabt.

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Im Hotelzimmer angekommen musste er sich dann mehrmals übergeben, er habe Angst bekommen und die Ärzte des DBB angerufen.

"Mein Bauch beginnt anzuschwellen, nicht wie bei einer Schwangeren, aber fast. Ich spüre einen sehr starken Schmerz, der schwer in Worte zu fassen ist. So etwas habe ich noch nie erlebt", schilderte der 46-Jährige die bangen Momente: "Ich habe mich als Spieler oft verletzt, aber noch nie hatte ich solche Schmerzen, und ich habe mir schon die Hand und einige Knochen im Bein gebrochen."

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Basketball: Álex Mumbru wollte trotz Schmerzen unbedingt beim Team sein

Der Basketball-Bundestrainer gab seine Aufgaben während der EM zwar an seinen Assistenten ab, blieb aber bis zum Titelgewinn bei der Mannschaft.  © Heikki Saukkomaa/Lehtikuva/dpa

Im Krankenhaus habe er zunächst mehrere Tage lang vor Schmerzen an nichts anderes denken können: "Ich konnte nichts tun, außer durchzuhalten. Ich war wie ein Zombie im Krankenhaus."

Als es nach dem dritten Tag ein wenig besser wurde, fing Mumbrú direkt an, die EM-Spiele per Telefon vorzubereiten und setzte alles daran, wieder zu seinem Team stoßen zu können.

"Ich erledigte Dinge, obwohl ich im Krankenhaus nicht ganz fit war. Emotional war ich am Boden, aber das lag an den Schmerzen, weil es mir schlecht ging. Gleichzeitig wollte ich zurück zum Team. Ich wurde entlassen und ging", erzählte der Spanier.

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Drei Infusionen bekam er täglich von einer mitgereisten Freundin der Familie, auch die Ärzte des DBB beobachteten Mumbrú genau, gingen wie er selbst damit ein Risiko ein, ihn nicht ins Krankenhaus zurückzuschicken.

Inzwischen betrachtet auch er selbst es als verrückt, dass er so schnell zum Team zurückkehrte und die Mannschaft bis zum Ende des Turniers betreute. "Ich dachte nicht darüber nach, was auf dem Spiel stand, ich dachte nicht an mein Leben oder meine Gesundheit. Ich wollte unbedingt beim Finale in Riga mit der Mannschaft dabei sein. Wir hatten eine echte Chance, Gold zu gewinnen. Ich wusste es", sagte Mumbrú.

Er sollte recht behalten, doch der Preis war hoch. "Nun, Álex, du hast Gold gewonnen, aber du hast viel mehr aufs Spiel gesetzt", habe der Chirurg in Barcelona, wo er die vergangenen vier Wochen in Behandlung verbrachte, zu ihm gesagt.

Doch dem Bundestrainer war es das am Ende wert: "Wenn ich es mir jetzt anschaue, kann ich denken: 'Ich habe es gut gemacht, ich habe nicht aufgegeben.'"

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