Ein Toter nach Horror-Unfall bei Ironman-EM: Rennen geht einfach weiter

Hamburg - Dramatische Szenen bei der Ironman-Europameisterschaft in Hamburg: Der Fahrer eines Begleitmotorrads ist bei einem schweren Unfall getötet worden.

Während Teilnehmer der Ironman-EM weiter um den Sieg kämpfen, verlor ein Mensch sein Leben.
Während Teilnehmer der Ironman-EM weiter um den Sieg kämpfen, verlor ein Mensch sein Leben.  © Georg Wendt/dpa

Nach etwa 2:25 Stunden war der Motorradpilot (70) am heutigen Sonntag mit einem Teilnehmer (26) auf der Radstrecke frontal zusammengestoßen.

Der Einsatzleiter der Polizei bestätigte der ARD-"Sportschau", dass der Motorradfahrer noch an der Unfallstelle gestorben sei.

Der Triathlet sei schwer verletzt worden, aber nach derzeitigem Stand nicht in Lebensgefahr.

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Der Kameramann (50) erlitt einen Schock und wurde wie der Teilnehmer ins Krankenhaus gebracht.

Der Unfall geschah an einer geraden Strecke an einem Deich. Aus noch unbekannten Gründen kam es zu der Kollision. Wenig später gab es absurde Szenen, als Teilnehmer ihre Fahrräder über den Deich an der Unfallstelle vorbeitrugen.

Denn aus Richtung Innenstadt kommend mussten die Triathleten vor der Unfallstelle absteigen. In Richtung Innenstadt wurde die Rennstrecke kurzfristig umgeleitet.

Das Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes übernahm die psychosoziale Betreuung von Augenzeugen und Ersthelfern. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an.

Nutzer wettern im Netz!

Jan Frodeno übt nach tödlichem Unfall scharfe Kritik: "Eine völlige Farce

Olympiasieger Jan Frodeno (41) kam beim Ironman in Hamburg als Vierter ins Ziel - das interessierte den Spitzensportler selbst aber überhaupt nicht.
Olympiasieger Jan Frodeno (41) kam beim Ironman in Hamburg als Vierter ins Ziel - das interessierte den Spitzensportler selbst aber überhaupt nicht.  © Markus Tischler/dpa

Auf Twitter werden inzwischen die Stimmen laut, da die Veranstalter das Rennen nach dem tödlichen Crash offenbar nicht abbrechen wollen. Auch im Ironman-Livestream wurde der tragische Unfall zunächst nicht erwähnt.

"Ein Toter beim Ironman in Hamburg und der Veranstalter sendet auf YouTube weiter, die Kommentatoren machen Witze und alle fünf Minuten kommt Werbung, um noch mehr Geld zu machen. Bitte kneift mich, damit ich aufwache und sich das alles nur als Albtraum herausstellt", schreibt ein Nutzer völlig fassungslos.

Ein anderer empört sich: "Nachdem ich über eine halbe Stunde den Stream von #IronmanNow geschaut habe, sagt der eine Moderator, dass es einen Unfall auf der Radstrecke gab und der Veranstalter die Situation mit den Behörden aufklärt." Ungläubig fügt er hinzu: "Es ist jemand gestorben bei diesem Unfall ihr Idioten."

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Olympiasieger Jan Frodeno (41), der als Vierter ins Ziel kam, zeigte sich schockiert: "Da ist alles andere zweit-, dritt- oder fünftrangig. Mein ganz herzliches Beileid an die Verbliebenen." Vom Ausmaß des Unfalls habe er erst im Ziel erfahren, so der Spitzensportler.

Eigentlich wolle er keine Kritik üben - tat es dann aber doch: "Rein sportlich gesehen war es nicht fair, weil die Motorräder einfach viel zu nahe dran waren. Das war eine völlige Farce. Und dann auch noch mit dem Gegenverkehr. Ich weiß, dass es immer medial begleitet werden muss, aber die Athletensicherheit muss vorgehen", unterstrich der 41-Jährige.

Erstmeldung: 4. Juni, 11 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 17.09 Uhr

Titelfoto: Georg Wendt/dpa

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