Rostock - Diese Saison war eine für die Geschichtsbücher - im negativen Sinne! Ohne einen einzigen Punkt steigt der Rostocker FC nach 30 Spielen aus der Fußball-Oberliga ab und ist damit wohl Deutschlands schlechtester Fünftligist aller Zeiten. Für die Horror-Saison gibt es Gründe.

Christian Blanck ist 47 Jahre alt, eigentlich Trainer und lief zuletzt 2014 für die Herren in der Kreisliga auf.

Doch im Saisonfinale seines Rostocker FC holte Blanck notgedrungen selbst die Schuhe raus, nominierte sich für den Sturm.

Das 0:8 bei TeBe Berlin konnte auch er nicht verhindern, sang- und klanglos gehen die Rostocker in die Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern runter.

Dort, wo sie vor Saisonbeginn ohnehin eigentlich antreten wollten. Die Statuten erlaubten lediglich eine Rückversetzung in die drei Ligen tiefere Landesklasse. Also biss der Rostocker FC in den sauren Apfel und zog die Saison auf Gedeih und Verderb durch!

Mit einem Team, das der Liga nicht gewachsen war und Auflösungserscheinungen zeigte. Nach dem Absprung eines Investors fehlte die Kohle, ein kompletter Kaderumbruch war unausweichlich:

24 Spieler gingen, 32 Akteure kamen. Und das größtenteils aus unteren Ligen, der zweiten Mannschaft oder der eigenen Jugend. Viele Spieler pendelten täglich aus Berlin, der Aufwand wurde schnell zu groß.

Ende Oktober ging als Erster der frühere Erfolgstrainer Jan Kistenmacher (51) von Bord und hielt mit einem vielsagenden Statement auf Facebook gar nicht erst hinter dem Berg:

"Trotz aller Bemühungen [...] musste ich feststellen, dass die Voraussetzungen für den sportlichen Erfolg in der Oberliga aktuell nicht gegeben sind."

Sein bisher Co-Trainer Jens Dowe (57) übernahm - und schmiss die Brocken entnervt zur Winterpause hin. Drum musste Vereinsurgestein Christian Blanck ran.

Das Wunder blieb trotz insgesamt 45 eingesetzter Spieler aus.

Mit null Punkten, nur zehn Treffern und einer Tordifferenz von -173 verabschiedet sich der RFC nach fünf Jahren von der überregionalen Fußball-Landkarte.