13 Punkte Vorsprung: Kann der VfB Lübeck den Aufstiegssekt für die 3. Liga kalt stellen?

Lübeck - Obwohl Regionalligist VfB Lübeck am Wochenende spielfrei hatte, gab es in den zurückliegenden Tagen zwei Meldungen, die viele Fans der Grün-Weißen erfreut haben dürften. Der Traum von der Drittliga-Rückkehr wird immer greifbarer.

Eines der Jubelbilder der Saison: Der VfB Lübeck schlug in der ersten Runde des DFB-Pokals Hansa Rostock mit 1:0. Chef-Trainer in der zweiten Saison ist Lukas Pfeiffer (32, M.).
Eines der Jubelbilder der Saison: Der VfB Lübeck schlug in der ersten Runde des DFB-Pokals Hansa Rostock mit 1:0. Chef-Trainer in der zweiten Saison ist Lukas Pfeiffer (32, M.).  © Michael Schwartz/dpa

Es ist nicht überliefert, wie die Reaktionen am Stadion an der Lohmühle ausfielen, als die Nichtmeldung des ärgsten Aufstiegskontrahenten für die 3. Liga bekannt wurde.

Spätestens am vergangenen Samstag dürfte man ein dezentes Lächeln der Lübecker Funktionäre vernommen haben, nachdem ein weiterer Konkurrent sein Spiel verloren hatte.

Bei den Konkurrenten handelt sich einerseits um die U23 des Hamburger SV, die auf einen Lizenzantrag für die 3. Liga verzichtete. Der Grund: Dies sei "zum jetzigen Zeitpunkt finanziell, infrastrukturell und auch sportlich" nicht sinnvoll, so der Klub auf Anfrage von liga3-online.de.

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Der zweite Konkurrent und gleichzeitig neben den Lübeckern der einzige Verein der Regionalliga Nord, der überhaupt die Lizenzunterlagen für die 3. Liga eingereicht hat, ist die U23 von Hannover 96.

Diese bekam angesichts des Szenarios am Samstag weiche Knie, schenkte in der Schlussphase eine sicher geglaubte 1:0-Führung her und verlor mit 1:2. Und das ausgerechnet gegen die HSV-Bubis. Der lachende Dritte war der VfB Lübeck, der sich am spielfreien Wochenende das Treiben bequem auf der Couch ansehen konnte.

13 Punkte Vorsprung sind es nunmehr auf Hannover. Zeit also für den VfB, den Sekt kaltzustellen?

Die Ex-Zwickauer Marius Hauptmann und Felix Drinkuth sind beim VfB Lübeck Leistungsträger

Beim FSV Zwickau durchlebte Felix Drinkuth 2020/21 (heute 28) bei 29 Einsätzen und fünf Torbeteiligungen ein durchwachsenes Jahr. In Lübeck ist er Topscorer. (Archivbild)
Beim FSV Zwickau durchlebte Felix Drinkuth 2020/21 (heute 28) bei 29 Einsätzen und fünf Torbeteiligungen ein durchwachsenes Jahr. In Lübeck ist er Topscorer. (Archivbild)  © Picture Point / Gabor Krieg

Im Grunde genommen spricht fast nichts mehr gegen den selbst ausgerufenen Aufstieg des VfB Lübeck. Sollte Hannover seinen aktuellen Punkteschnitt bis zum Saisonende beibehalten, kämen sie im Optimalfall auf 61 Zähler. Der VfB hat schon jetzt 55.

Auch der Kader ist in Breite (27 Spieler) und Tiefe auf dem Papier sicherlich der stärkste der Staffel. Die Mischung aus erfahrenen Recken wie Abwehrchef Tommy Grube (30) oder Mittelfeld-Lenker Mirko Roland (35) und aufstrebenden Talenten wie Ex-Dynamo und Zwickau-Spieler Marius Hauptmann (23) oder Tarik Gözüsirin (21) stimmt.

Effektivster Lübecker (16 Scorerpunkte) ist in Felix Drinkuth (28) ein weiterer Ex-Zwickauer. Doch der steckt wie einige andere in einem kleinen Formloch, beim Stadtderby gegen Emporkömmling Phönix Lübeck sprang nur ein mageres 1:1 heraus. Generell bescheinigen Beobachtern dem VfB eine fehlende Weiterentwicklung.

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Dass die Lübecker, die vor der Saison in Sebastian Harms (44), früher beim HSV in der Jugendabteilung, einen neuen Sport-Vorstand installierten, aber noch vom Aufstiegsweg abzubringen sind, scheint unwahrscheinlich.

Es wäre für die Schleswig-Holsteiner eine Rückkehr in die 3. Liga, die sie in der Saison 2020/21 bereits beglückten. In einem von Corona geprägten Spieljahr stand am Ende der sang- und klanglose Abstieg in die Regionalliga Nord.

Damit dies nicht wieder passiert, sollten die Lübecker die lange Vorlaufzeit nutzen, um die nächsten Schritte für einen längeren Drittliga-Aufenthalt gut zu planen.

Titelfoto: Michael Schwartz/dpa

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