Türkgücü stellt Insolvenzantrag! Drittligist sieht keinen anderen Ausweg mehr

München - Finanziell geht nichts mehr beim Drittligisten! Türkgücü München hat am Montag beim zuständigen Amtsgericht der bayerischen Landeshauptstadt einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.

Geschäftsführer Max Kothny (25) hat sich unter anderem an die Fans, Mitglieder und Sponsoren Türkgücü Münchens gewandt.
Geschäftsführer Max Kothny (25) hat sich unter anderem an die Fans, Mitglieder und Sponsoren Türkgücü Münchens gewandt.  © Sven Hoppe/dpa

Das teilte der Klub am Mittag offiziell mit. "Bis zum Tag der Antragsstellung haben wir alles in unserer Macht Stehende versucht, um diesen Schritt noch abzuwenden", erklärte Geschäftsführer Max Kothny (25) im Hinblick auf den letzten Ausweg des Klubs.

Auch wenn dies "leider nicht gelungen ist, so gilt es jetzt, die Situation nicht als Ende, sondern als Chance zu sehen", führte der 25-Jährige aus. "Wir haben nun die Möglichkeit, uns ohne Belastungen aus der Vergangenheit und mithilfe von möglichen neuen, starken Förderern neu auszurichten."

Demnach sei bei der Nachlizenzierung für die 3. Liga ein "für die weitere Planung der Spielzeit 2021/22 erforderlicher Finanzbedarf" festgestellt worden, welcher laut dem Verein durch Mittel der Gesellschafter hätte ausgeglichen werden sollen.

DFB bangt um Pokal-Halbfinale, Drittliga-Fans gucken in die Röhre!
3. Liga DFB bangt um Pokal-Halbfinale, Drittliga-Fans gucken in die Röhre!

Diese seien den Angaben zufolge zugesagt gewesen, dann aber nicht geflossen. Ein Insolvenzverfahren wurde unvermeidbar.

Der große Traum vom Aufstieg in die 2. Bundesliga, der eigentlich bis spätestens 2023 hätte Realität werden soll, ist somit vom Tisch. Die Münchner hoffen, den Spielbetrieb in der Liga aufrechterhalten, die Saison beenden zu können.

Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny richtet Worte an Fans, Mitglieder und Sponsoren

"Wir sind jedem Fan, jedem Mitglied, jeder Sponsorin/jedem Sponsor und jeder sonstigen Sympathisantin/jedem sonstigen Sympathisanten dankbar, der dem Klub in dieser Zeit weiterhin die Treue hält", sagte Kothny in der schwierigen Situation. Gemeinsam könne laut dem Türkgücü-Geschäftsführer "der steinige, aber aussichtsreiche Weg des Neuanfangs gegangen werden. Das Motto 'Überall Familie' gilt nun mehr denn je und auch weiterhin für jeden, der Teil dieses Vereins sein möchte."

Wie der Neuaufbau aussehen soll und in welcher Spielklasse er angestrebt wird, ist mit Blick auf die Entwicklungen, die nun folgen werden, noch gänzlich offen. Die sportlichen Auswirkungen sind derweil klarer: Türkgücü werden in der laufenden Spielzeit aufgrund des Insolvenzantrags laut den Statuten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wohl neun Punkte abgezogen.

Nach bislang 22 absolvierten Partien liegt der Verein mit 21 Zählern derzeit auf dem 18. Rang der Tabelle, drei Punkte vor den Würzburger Kickers sowie vier vor dem TSV Havelse, die allerdings beide zwei Spiele mehr absolviert haben.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

Mehr zum Thema 3. Liga: