Anstoß mitten in der Nacht: Wer bleibt für "die Mannschaft" wach?

USA - Wer es aktuell mit der deutschen Fußballnationalmannschaft hält, braucht Geduld, gute Nerven und bald auch noch zumindest eine schlaflose Nacht. Die DFB-Kicker gehen im Herbst auf Reisen und hoffen auf die Unterstützung ihrer Fans.

Bundestrainer Hansi Flick (58) steht nach einer Sieglos-Serie in der Kritik.
Bundestrainer Hansi Flick (58) steht nach einer Sieglos-Serie in der Kritik.  © Bernd Thissen/dpa

Nachts um 2 Uhr steht bei den meisten Menschen normalerweise Ruhe und Entspannung auf dem Plan - oder etwa doch ein Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft?

Der DFB geht im Oktober auf Amerika-Tour. Die nun bekannt gewordenen Testspiele gegen die USA und Mexiko stellen die deutschen Kicker vor eine sportliche Herausforderung - und die Fans zu Hause erst recht!

Grund: die späte Anstoßzeit! Während das erste Testspiel gegen die Amerikaner am 14. Oktober in Hartford (Connecticut) um 21 Uhr mitteleuropäischer Zeit noch eine halbwegs zuschauerfreundliche Partie ist, sieht es beim zweiten Test-Kick gegen die Mexikaner am 17. Oktober schon ganz anders aus.

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Wer sich diesen fußballerischen "Leckerbissen" angucken möchte, braucht entweder eine Nachtschicht oder einen guten Wecker, denn das Spiel wird mitten in der Nacht, um 2 Uhr deutscher Zeit, angepfiffen.

Natürlich bedingt durch die mehrstündige Zeitverschiebung war dem DFB offenbar keine fanfreundlichere Anstoßzeit möglich - oder etwa doch?

DFB und seine Anhänger: Die Stimmung ist gekippt

Torhüter Manuel Neuer (37) ist nach einer langen Verletzungspause wieder im Training.
Torhüter Manuel Neuer (37) ist nach einer langen Verletzungspause wieder im Training.  © Christian Charisius/dpa

Dem DFB eilt längst kein guter Ruf mehr voraus, zu groß schien die Diskrepanz zwischen Fans und Verband in letzter Zeit.

Der Eindruck von Arroganz, mangelndem Einsatz und ausbleibende Ergebnisse ließen die Stimmung in Fußball-Deutschland kräftig kippen.

Und nun, inmitten des offenen Bruchs, plant der DFB auch noch eine Reise in die USA, die wie ein Businesstrip anmutet.

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Zur Erinnerung: Die WM 2026 findet in den USA, Mexiko und Kanada statt. Damit scheint klar:

Die Verantwortlichen werden wohl eher die Vermarktung gesucht haben, als sich um die Belange der Fans zu kümmern, die sinnbildlich nachts mit großer räumlicher und emotionaler Distanz vor dem Bildschirm sitzen sollen.

Es scheint mehr als fraglich, ob sich der DFB mit seinem USA-Trip wirklich einen Gefallen tut. Wahrscheinlicher ist jedenfalls, dass er sich damit ein weiteres böses Eigentor einheimst.

Titelfoto: Bernd Thissen/dpa

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