Finanz-Alarm beim DFB! Minus von mehr als 33 Millionen Euro im Jahr 2022

Frankfurt am Main - Es sind Zahlen der Beunruhigung, die der DFB am Donnerstagmittag in einer Medienrunde in seinem Jahresabschluss für 2022 offenbarte. Mehr als die aktuelle Bilanz sorgen die Prognosen für Alarmstimmung im deutschen Fußball!

Angespannte Miene: DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61) kann mit Blick auf die Zahlen in seinem ersten Amtsjahr nicht zufrieden sein.
Angespannte Miene: DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61) kann mit Blick auf die Zahlen in seinem ersten Amtsjahr nicht zufrieden sein.  © Arne Dedert/dpa

33,5 Millionen Euro - so hoch ist das bilanzierte Minus, das der DFB für sein Geschäftsjahr 2022 ausweist!

Schuld seien vor allem die Steuerrückstellungen aufgrund der Aberkennung der Gemeinnützigkeit des DFB für zwei Jahre. Diese schlagen mit satten 50 Millionen Euro negativ zu Buche.

Hinzu kommt das Vorrunden-Aus der Nationalelf bei der WM in Katar, wodurch dem DFB abermals Prämien in Millionen-Höhe durch die Lappen gingen. Allein ein Achtelfinal-Einzug hätte Mehreinnahmen von vier Millionen Euro bedeutet, das Viertelfinale nochmal dieselbe Summe zusätzlich eingebracht.

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"Ist die Nationalmannschaft erfolglos, geht es dem DFB auch wirtschaftlich nicht gut. Das ist vergleichbar mit jedem Bundesligisten", erklärte DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald in der Medienrunde.

Das schwache Abschneiden der A-Nationalelf wirke sich auch auf das Geschäftsjahr 2023 aus, in dem schon jetzt im Haushalt mit 19,5 Millionen Euro kalkuliert wird.

Muss einem da nicht angst und bange werden? "Irgendwann sind die Mittel aufgebraucht", schlug auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61) nach seinem ersten Amtsjahr Alarm.

Dennoch äußerte er Zuversicht, ab 2024 wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können.

Sündhaft teure DFB-Akademie im Kreuzfeuer der Kritik

Ein seltenes Bild: Die Nationalelf bereitet sich auf den Plätzen der neuen DFB-Akademie auf ein Länderspiel vor.
Ein seltenes Bild: Die Nationalelf bereitet sich auf den Plätzen der neuen DFB-Akademie auf ein Länderspiel vor.  © Sebastian Gollnow/dpa

Kritiker führen im Atemzug der Finanzprobleme gerne die Notwendigkeit der nigelnagelneuen DFB-Akademie an. Denn ein Schnäppchen war diese nicht: 150 Millionen Euro soll der pompöse Bau der neuen Schaltzentrale verschlungen haben.

Schon bevor 2019 die Bagger rollten, diskutierten Fans und Vertreter des Amateur-Fußballs mindestens die Verhältnismäßigkeit dieser Investition.

Aktuell steht mehr denn je ihre Auslastung zur Debatte, denn DFB-Insider berichteten von massenweise leerstehenden Räumlichkeiten fernab der DFB-Lehrgänge und Sonderveranstaltungen. Ein bei Bauvorhaben normalerweise vorab erarbeitetes Nutzungskonzept existiere nicht.

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Kann man also von Kostenfalle DFB-Akademie sprechen? Auf jeden Fall sollte die Mega-Investition dazu beitragen, um durch Erfolge der A-Nationalelf wieder notwendige Einnahmen durch Turnier-Prämien reinzuholen.

Anderenfalls geben die Worte von Schatzmeister Grunwald berechtigten Grund zur Besorgnis: "Es kann in den nächsten zehn Jahren nicht mehr so weitergehen, weil es dann den Verband nicht mehr gibt."

Grunwald spricht damit aus, was viele Funktionäre schon seit Längerem hinter vorgehaltener Hand tuscheln.

Titelfoto: Bildmontage: Arne Dedert/dpa

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