Klangvolles Krisen-Komitee: DFB-Boss Neuendorf engagiert Top-Experten

Frankfurt am Main - 2000, 2004, 2005: Der DFB hatte in der Fußball-Not schon einige Kommissionen. Nach der WM-Pleite soll ein Experten-Gremium um Karl-Heinz Rummenigge (67) helfen, die Weichen für die Heim-EM 2024 zu stellen.

FC-Bayern-Urgestein Karl-Heinz Rummenigge (67, l.) sowie der aktuelle FCB-Boss Oliver Kahn (53, M.) und Matthias Sammer (55) gehören unter anderem dem neuen DFB-Komitee an.
FC-Bayern-Urgestein Karl-Heinz Rummenigge (67, l.) sowie der aktuelle FCB-Boss Oliver Kahn (53, M.) und Matthias Sammer (55) gehören unter anderem dem neuen DFB-Komitee an.  © Montage: Andreas Gebert/dpa, Roland Weihrauch/dpa

DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61) engagiert für die Aufarbeitung der WM-Pleite und die Neuausrichtung der Nationalmannschaft für die Heim-EM 2024 einen Expertenrat um den ehemaligen Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge.

Mit einer Verkündung der Pläne wird bei einer Pressekonferenz am Dienstag (12 Uhr) in der Verbandszentrale in Frankfurt gerechnet.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ähnelt das neue Gremium der sogenannten Task Force Nationalmannschaft, die ebenfalls mit Rummenigge als führender Person nach dem EM-Debakel im Jahr 2000 die damaligen DFB-Strukturen auf den Prüfstand gestellt hatte.

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Nach Informationen der Bild gehören neben Rummenigge dem neuen Gremium in Matthias Sammer (55), Rudi Völler (62), Oliver Kahn (53) und Oliver Mintzlaff (47) aktuell oder ehemals führende Akteure der Bundesligisten Bayern München, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und RB Leipzig an.

Geleitet wird die Arbeitsgruppe von Neuendorf und seinem DFB-Vize und DFL-Aufsichtsratschef Hans Joachim Watzke (63).

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Geleitet wird die Agenda von DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61, r.) und DFL-Aufsichtsratschef Hans Joachim Watzke (63).
Geleitet wird die Agenda von DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61, r.) und DFL-Aufsichtsratschef Hans Joachim Watzke (63).  © Federico Gambarini/dpa

Neuendorf hatte nach dem Aus in der Gruppenphase in Katar eine eingehende Analyse angekündigt. "Wir müssen trotzdem den Blick nach vorne richten und werden deshalb ein geordnetes Verfahren einleiten, wie wir mit dieser Situation umgehen", lautete ein Kernsatz Neuendorfs bei einem Statement unmittelbar vor dem Heimflug am Hamad International Airport in Doha.

Erste Konsequenzen waren die Trennung von Geschäftsführer Oliver Bierhoff (54) nach 18 Jahren in verantwortlicher Position für die DFB-Elf. Der 54-Jährige räumte nur fünf Tage nach dem Gruppen-K.-o. in Al-Chaur seinen Posten. Zwei Tage später folgte am Mittwoch vergangener Woche das Treuebekenntnis zu Bundestrainer Hansi Flick (57), der nach seiner misslungenen Turnierpremiere von Neuendorf und Watzke eine zweite Chance beim Heim-Event in 18 Monaten bekommt.

Nach dem Aus von Bierhoff war in den vergangenen Tagen über zahlreiche Namen als Nachfolger spekuliert worden. Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic (51), 1996 mit dem DFB-Team Europameister, und Rio-Weltmeister Per Mertesacker (38) als derzeit erfolgreicher Leiter der Jugendakademie des FC Arsenal gelten als aussichtsreichste Kandidaten.

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Neuendorf hatte jedoch schnell anklingen lassen, dass es zunächst darum gehe, ein Anforderungsprofil und eine Job-Beschreibung zu erstellen. Als sinnvoll wird erachtet, die Aufgaben Bierhoffs für die DFB-Akademie und die Nationalmannschaft auf zwei Personen aufzuteilen. Auch mit diesen Erwägungen dürfte sich die neue Kommission in den kommenden Wochen beschäftigen.

Titelfoto: Montage: Andreas Gebert/dpa, Roland Weihrauch/dpa

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