Neue DFB-Struktur: Diese Kandidaten kommen für Bierhoff-Erbe infrage

Frankfurt am Main - Spekulationen über Namen hat sich DFB-Chef Bernd Neuendorf (61) verbeten. Doch natürlich schwingt bei der Arbeit der neuen Kommissionen eine Frage mit: Wer passt als Bierhoff-Erbe zu Bundestrainer Hansi Flick (57).

DFB-Boss Bernd Neuendorf (61, r.) sucht einen Nachfolger für den geräumten Posten von Oliver Bierhoff (54) als DFB-Geschäftsführer.
DFB-Boss Bernd Neuendorf (61, r.) sucht einen Nachfolger für den geräumten Posten von Oliver Bierhoff (54) als DFB-Geschäftsführer.  © Arne Dedert/dpa

Telefonate mit Neuendorf haben für Flick in den kommenden Wochen einen zusätzlich wichtigen Informations-Charakter.

Der DFB-Präsident will den Bundestrainer über die Fortschritte des prominent besetzten Beraterkreises um Karl-Heinz Rummenigge (67) und Matthias Sammer (55) auf dem Laufenden halten. "Er wird wissen, was diskutiert wird", sagte Neuendorf und versprach, Erkenntnisgewinne zur Beilegung der Krise der Fußball-Nationalmannschaft mit Flick zu teilen.

Dazu gehören auch Namen potenzieller Nachfolger von Geschäftsführer Oliver Bierhoff (54). Ein Vetorecht gestand Neuendorf dem Chefcoach nicht explizit zu, aber eine gute Zusammenarbeit von Flick mit Mr. X auf dem Weg zur EM 2024 sei eine Grundbedingung, versicherte der Verbands-Chef. Personalspekulationen bügelte Neuendorf bei seiner Kommissionsverkündung am Dienstag ab.

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Aber mit wem könnte Flick gut zusammenarbeiten? Wo würde es knirschen?

Rio-Weltmeister oder Topkandidat Fredi Bobic als Bierhoff-Nachfolger?

Hertha-Manager Fredi Bobic (51) gilt wohl als Topkandidat für das Bierhoff-Erbe.
Hertha-Manager Fredi Bobic (51) gilt wohl als Topkandidat für das Bierhoff-Erbe.  © Andreas Gora/dpa

Die Ex-Weltmeister:

Per Mertesacker (38), Sami Khedira (35), vielleicht auch Bastian Schweinsteiger (38): Aus dem Kreis der Rio-Helden von 2014 gibt es mehrere potenzielle Kandidaten für eine Rolle als Teammanager, wobei gerade Nachwuchsfachmann Mertesacker eher eine Option für eine führende Funktion in der DFB-Akademie wäre. Fakt ist aber: Zu Flick als damaligem Co-Trainer von Weltmeistertrainer Joachim Löw (62) haben die Ex-Größen natürlich ein besonders enges Verhältnis. Das Vertrauen wäre da. Eine klare Hierarchie müsste sich entwickeln.

Die Bundesliga-Macher:

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Fredi Bobic (51) gilt als Topkandidat. Bei Hertha BSC würde man sich abfinden (lassen). Die Kooperation mit Flick wäre eine interessante Konstellation. Beide gelten als gelegentlich aufbrausend und stur. Das könnte auch mal krachen, aber auch produktiv sein. Thomas Hitzlsperger (40) als ehemaliger Vorstands-Chef des VfB Stuttgart käme auch mit Bundesliga-Background, aber auch noch mit Spieler-Erfahrung unter DFB-Assistent Flick. Meinungsstark ist Hitzlsperger auch, aber charakterlich passt er eher ins Flick-Muster als Bobic.

Eher Außenseiterchancen werden Ralf Rangnick oder Rudi Völler zugeschrieben

Über den sympathischen Ex-Nationaltrainer Rudi Völler (62) auf dem Posten des DFB-Geschäftsführers würden sich sicherlich viele Menschen freuen.
Über den sympathischen Ex-Nationaltrainer Rudi Völler (62) auf dem Posten des DFB-Geschäftsführers würden sich sicherlich viele Menschen freuen.  © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/POOL/dpa

Die Unbequemen:

Ralf Rangnick (64) wäre zu mancher Zeit gerne zum DFB gekommen, ob als Trainer oder Sportdirektor - und das mit vielen neuen Ideen. Dass der jetzige Österreich-Coach nun wechselt, gilt als unwahrscheinlich. Es würde wohl auch eine Herausforderung für alle sein, inklusive für Flick. In die gleiche Kategorie fiele auch Matthias Sammer als meinungsstarker Player mit Reibungsgarantie. Der Haken: Sammer hat ein Vollzeit-Engagement schon ausgeschlossen und ist jetzt Kommissionsmitglied. Eine Berufung hätte ein Geschmäckle.

Die Tante-Käthe-Lösung:

Ausgeschlossen? Ist in der schwierigen Lage der Nationalmannschaft gar nichts. Das war 2000 schon einmal so. Als im Krisengremium alle Rudi Völler (62) lange genug anschauten, war der plötzlich DFB-Teamchef. Warum also nicht noch einmal? Als DFB-Teammanager mit engem Draht zu Flick, den Spielern und einem Nostalgie-Bonus bei den Fans? Vielleicht auch nur für 18 Monate bis zur EM, bis die Wogen geglättet sind und EM-Organisations-Chef Philipp Lahm (39) verfügbar sein könnte - der gehört schließlich in die Kategorie Ex-Weltmeister.

Titelfoto: Arne Dedert/dpa

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