DFL und DFB führen Handshake-Dialog ein: Erste Trainer äußern Unmut

Frankfurt am Main - Bezweckt diese Maßnahme wirklich mehr Harmonie? DFL und DFB führen zur neuen Saison der 1. und 2. Bundesliga sowie der 3. Liga den sogenannten "Handshake-Dialog" ein. Bei ersten Protagonisten stößt er auf wenig Gegenliebe.

Rostock-Trainer Daniel Brinkmann (39) kann sich für den neu eingeführten Handshake-Dialog so gar nicht erwärmen.  © Picture Point / Sven Sonntag

Treffpunkt Schiedsrichter-Kabine, 70 Minuten vor dem Anpfiff. Hier werden sich künftig Trainer, Kapitän und Schiedsrichter-Kollektiv versammeln und atmosphärisch auf die Herausforderungen der anstehenden Begegnung einstimmen.

Das Ziel: Gemecker und Anfeindungen von den Trainerbänken während der 90 Minuten und danach reduzieren, den Temperaturpegel auf ein respektvolles Miteinander regulieren. So zumindest der Plan der Verbände.

Doch noch vor dem ersten "Handshake-Dialog" überhaupt gibt es Gegenwind aus mehreren Vereinen!

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Hansa Rostocks Trainer Daniel Brinkmann (39) bezog vor dem Ostderby bei Erzgebirge Aue (Sonntag, 13.30 Uhr) Position:

"Ich brauche ihn nicht. Das greift in meinen Rhythmus ein und stört meinen gewohnten Ablauf am Spieltag. Man gibt sich vor dem Spiel die Hand und schaut sich in die Augen, mir persönlich würde das so reichen."

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Vereinsvertreter führen zeitliche Engpässe an und üben Kritik an ausbleibender Regel-Schulung

Cottbus-Coach Pele Wollitz (60, r.) und die Schiedsrichter führen einen oft emotionalen Austausch.  © Picture Point / Gabor Krieg

Mit dieser Meinung ist er nicht alleine. Auch Aue-Kapitän Martin Männel (37) ließ eine ähnliche Haltung vor dem Start durchblicken, führte vor allem für Auswärtsteams zeitliche Engpässe an.

Ihnen zur Seite sprang Cottbus-Coach Pele Wollitz (60): "Für mich ist der Zeitpunkt ein bisschen schlecht, weil ich eigentlich immer eine Stunde [und] 15 Minuten vor dem Heimspiel eine Besprechung mache."

Grundsätzlich begrüße er aber "alles, was dazu führt, dass das Miteinander besser wird oder respektvoller wird".

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Viel wichtiger wäre ihm eine Regelschulung vonseiten des DFB gewesen, unter anderem mit Blick auf die verschärfte Acht-Sekunden-Regel des Torhüters. Mehrere Anfragen der Lausitzer blieben unbeantwortet.

Nach TAG24-Informationen kein Einzelfall. Dem Vernehmen gab es zwar einen zentralen Präsenztermin des DFB, an dem aber - mutmaßlich aus Gründen der Reisestrapazen - nur fünf von 20 Trainern der 3. Liga teilnahmen.

Unter den Voraussetzungen gibt es schon vor dem Start Spannungen bezüglich einer Maßnahme, die eigentlich das Gegenteil bewirken soll.

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