Åhus (Schweden) - Das große Zittern: Die schwedische Frauen-Nationalmannschaft bangt kurz vor dem Start in die Fußball-Europameisterschaft um eine ihrer Stützen: Fridolina Rolfö (31) droht für das kommende Turnier in der Schweiz verletzt auszufallen.

Rund eine Woche vor dem EM-Auftaktspiel gegen Dänemark im schweizerischen Genf steht hinter dem Einsatz der Außenbahnspielerin noch immer ein dickes Fragezeichen.

Die Skandinavierinnen aber hoffen auf eine rasche Genesung und haben die 31-Jährige trotz Knöchelverletzung in den EM-Kader einberufen. Für die 98-fache Nationalspielerin selbst beginnt damit der Wettlauf gegen die Zeit, um pünktlich zum Turnierstart wieder fit zu werden.

Cheftrainer Peter Gerhardsson (65) will dennoch nichts dem Zufall überlassen, scheint für das sich anbahnende Worst-Case-Szenario aus Sicht der Schweden jedenfalls gewappnet zu sein - und hat deswegen gehandelt. So wurde Matilda Vinberg (22), die seit vergangenem Jahr für den englischen Spitzenverein Tottenham Hotspur aufläuft, bereits als Ersatz bis Turnierbeginn auf Abruf nachnominiert.

"Angesichts der Verletzungssituation von Fridolina haben wir uns entschieden, Matilda während der Vorbereitung auf die Europameisterschaft als Reservespielerin einzusetzen, die sowohl im Training mitwirken kann, als auch bereit ist, in den Kader zu rücken, wenn sich herausstellt, dass Fridolina zu wenig Zeit hat, um für die Meisterschaft bereit zu sein", wird Gerhardsson in einer offiziellen Verbandsmitteilung zitiert.

Wer von den beiden letztendlich im endgültigen EM-Kader der Blau-Gelben stehen wird, ist somit noch völlig unklar.

Die Entscheidung hierfür liege "ganz bei Peter, Fridolina und dem medizinischen Team", erklärte Mitspielerin Magdalena Eriksson (31) zum Trainingsauftakt im EM-Vorbereitungscamp in Åhus.

"Wenn sie in einer solchen Situation ist, dass sie noch einen Beitrag leisten kann, dann ist Fridolina mit ihrer Erfahrung und Qualität eine Spielerin, die ich jeden Tag der Woche in meinem EM-Kader haben möchte", fügte die 31-Jährige hinzu.

Und auch für Madelen Janogy (29) wäre ein möglicher Rolfö-Ausfall ein schwerwiegender Verlust für das Team: "Es ist schwer zu erklären und zu verstehen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Aber es ist wirklich ein Albtraum", so die 29-Jährige.

Neben Johanna Rytting Kaneryd (28) und Filippa Angeldal (27) bildet Rolfö, die seit 2021 beim spanischen Top-Klub FC Barcelona unter Vertrag steht, das Gerüst der Gerhardsson-Elf.

Seit 2014 beackert sie als Linksverteidigerin die komplette Außenbahn, mischt mit Tempo und Technik im Offensiv-Spiel munter mit.

Anfang Juni hatte sie sich beim Nations-League-Sieg gegen Dänemark zwei Bänder im linken Knöchel verletzt, muss seither pausieren.