Entmachtung bei spanischem Top-Klub: DFB-Star nicht mehr Barça-Kapitän
Barcelona (Spanien) - Die Posse zwischen dem Fußball-Klub FC Barcelona und Marc-André ter Stegen (33) nimmt kein Ende. Der deutsche Nationaltorhüter ist nun nicht mehr Kapitän seiner Mannschaft - zumindest auf unbestimmte Zeit.
Alles in Kürze
- Marc-André ter Stegen ist nicht mehr Barça-Kapitän
- Entscheidung wurde in beiderseitigem Einverständnis getroffen
- Ronald Araujo übernimmt Kapitänsaufgaben
- Disziplinarverfahren gegen ter Stegen läuft
- Streit um Verletzungs-Bericht und Freigabe

Wie der Verein aus Katalonien am Donnerstag in einer Mitteilung auf der Plattform X bekannt gab, wird der gebürtige Mönchengladbacher "bis zur endgültigen Klärung dieser Angelegenheit" von seinem Amt enthoben.
Diese Entscheidung wurde in beiderseitigem Einverständnis vom Trainerstab um Hansi Flick (60) und der sportlichen Leitung getroffen, heißt es.
Erst kürzlich äußerte der ehemalige Bundestrainer, dass er sich nicht in die Kapitäns-Frage einmischen wolle und diese wie üblich durch eine Abstimmung der Mannschaft entschieden wird.
Jetzt kam es doch anders. Die Aufgaben des Kapitäns übernimmt mit sofortiger Wirkung Innenverteidiger Ronald Araujo (28). Der Uruguayer war bereits in der abgelaufenen Saison gemeinsam mit Frenkie de Jong (28) Stellvertreter des Deutschen.
Disziplinarverfahren gegen Marc-André ter Stegen läuft

Am Dienstag sickerte bereits durch, dass der amtierende spanische Meister ein Disziplinarverfahren gegen ter Stegen eröffnete. Außerdem ließ der Verein eine interne Sanktion gegen ihn prüfen, weil der 33-Jährige sich gegen die Unterzeichnung einer Freigabe seines Verletzungs-Berichts für den spanischen Verband weigerte.
Aufgrund einer Rückenoperation fällt der Torhüter, der seit 2014 in Barcelona spielt, mehrere Monate aus. Um seinen designierten Nachfolger im Tor der Katalanen, Joan García (24), auch als Spieler registrieren zu können, ist der Verein auf die Unterschrift des nun ehemaligen Kapitäns angewiesen.
Nur bei einer Ausfallzeit von mindestens fünf Monaten greift eine "Fair-Play-Regel", die es dem Klub ermöglicht, den Ersatz für einen verletzten Spieler mit bis zu 80 Prozent seines Gehalts zu verpflichten - und direkt zu registrieren.
Das letzte Wort im Streit zwischen dem deutschen Nationaltorhüter und dem FC Barcelona scheint noch nicht gesprochen.
Titelfoto: IMAGO/MIS