Erstliga-Skandal: Trainer stößt Gegenspieler mit Kopfnuss zu Boden!

Lecce (Italien) - Eklat in der Serie A! Durch die 0:1-Niederlage gegen Hellas Verona rutscht die US Lecce nicht nur immer tiefer in den Abstiegsstrudel, sondern es brannten auch Trainer Roberto D'Aversa (48) alle Sicherungen durch. Der Italiener verpasste Gegenspieler Thomas Henry (29) eine Kopfnuss - und könnte damit sein eigenes Aus besiegelt haben.

Hier schreit US-Lecce-Coach Roberto D'Aversa (48) nur seine eigenen Spieler an, gegen Hellas Verona bekam auch ein Gegenspieler seine Wut ab.
Hier schreit US-Lecce-Coach Roberto D'Aversa (48) nur seine eigenen Spieler an, gegen Hellas Verona bekam auch ein Gegenspieler seine Wut ab.  © AFP/Miguel Medina

Fünf Punkte aus den letzten zwölf Spielen sind einfach viel zu wenig: Nur noch ein Zähler trennt die US Lecce noch von einem Abstiegsplatz, ausgerechnet der direkte Konkurrent aus Verona besiegte die Süditaliener zu Hause mit 1:0.

In der Schlussphase der Partie wurde es hitzig: Lecce-Spieler Marin Pongračić (26) geriet mit Verona-Stürmer Thomas Henry verbal aneinander, was sich auch nach Schlusspfiff fortsetzte.

Dann fingen die TV-Kameras ein, wie D'Aversa auf die Streithähne zuging, um, wie er später zu Protokoll gab, sie zu trennen.

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Ein Verona-Funktionär kam auf die gleiche Idee - doch in dem Moment, als dieser Henry wegziehen wollte, versetzte D'Aversa dem französischen Stürmer eine Kopfnuss, sodass dieser zu Boden ging!

Roberto D'Aversa gefährdet seinen Job bei der US Lecce

Die Aktion löste natürlich ordentlich Wirbel bei Lecce aus: Die aktuelle Stimmung des Klubs gegenüber dem Trainer lässt sich in dem knappen Statement erahnen, das die Italiener nur wenige Stunden später veröffentlichten.

"Die US Lecce verurteilt mit Bezug auf die Episode zwischen Trainer D'Aversa und Verona-Spieler Henry, während sie die allgemeine Nervosität am Ende des Spiels beurteilt, die Geste seines Trainers entschieden, da sie im Widerspruch zu den Grundsätzen und Werten des Sports steht", schrieb der Verein - kein Wort zu einem allgemeinen Bekenntnis zum Coach.

Dieser wiederum entschuldigte sich gleich doppelt, sowohl nach dem Spiel bei Sky als auch später auf Instagram.

Dort hob er allerdings hervor, dass er zwar Kopfkontakt mit Henry gehabt, ihm aber keinen Kopfstoß verpasst habe.

"Es war ein Körperkontakt, ein sehr schlechtes Beispiel, ein unsportliches Bild, das durch die große Anspannung und das Adrenalin entstanden ist, aber das soll und wird nicht meine Entschuldigung oder Milderung sein", schrieb der 48-Jährige.

"Ich habe mich von der Hitze mitreißen lassen und den Verstand verloren, aber nicht so sehr, dass ich einen anderen Menschen geschlagen hätte. Das gehört nicht zu mir, ich lehne es ab und akzeptiere es nicht."

Reicht seine Entschuldigung aus, um seinen Job behalten zu dürfen? Einer Strafe durch den Verband dürfte er auf jeden Fall nicht entgehen können, ihm droht, wenn andere Fälle dieser Art in Italien betrachtet, eine wochen- bis monatelange Sperre.

Und ob die US Lecce, die knietief im Abschiedskampf steckt, ausgerechnet im entscheidenden Saisonabschnitt auf einen Trainer verzichten kann, darf bezweifelt werden.

Titelfoto: AFP/Miguel Medina

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