Skandal in der ersten Liga: Fan wirft eigenem Spieler Sitzschale an den Kopf
Dundee (Schottland) - Skandal in Schottland! Weil er sich wohl gewaltig über die Niederlage des FC Aberdeen gegen Dundee United in der Premiership ärgerte, riss ein Fan der Dons eine Sitzschale im Gästeblock ab, warf sie auf das Feld - und traf seinen eigenen Spieler!

Die Partie war vorbei, Dundee durch den Erfolg im letzten Saisonspiel noch an Aberdeen vorbei auf den vierten Platz der Meisterschaftsrunde geklettert, was gleichbedeutend mit der Teilnahme an der Conference-League-Qualifikation ist.
Die Dundee-Fans stürmten den Platz - und einem Gästeanhänger platze offenbar der Kragen, denn plötzlich flog eine Sitzschale in die Menge.
Schlimm genug, dass das Wurfgeschoss überhaupt zum Einsatz kam, doch zu allem Überfluss landete der Sitz auch noch am Kopf von Aberdeen-Spieler Jack MacKenzie (24), der die gesamte Partie als Auswechselspieler auf der Bank verbracht und sich nach Abpfiff auf den Platz begeben hatte!
Der 24-Jährige ging zu Boden, blutete im Gesicht und wurde noch auf dem Platz mit einem riesigen Verband um den Kopf ausgestattet und dann mit einem Rollstuhl abtransportiert.
Scottish Premiership: Sitzschalen-Werfer noch nicht gefunden

Nach dem Spiel schäumte Aberdeen-Boss Jimmy Thelin vor Wut über den Vorfall.
"Es ist eine ziemlich schlimme Verletzung", sagte Thelin. "Ich habe eben mit ihm gesprochen und es geht ihm so weit okay, aber das ist komplett inakzeptabel."
Einem Statement des Klubs zufolge zog sich MacKenzie eine "schwere Gesichtsverletzung" zu, als das Geschoss auf das Spielfeld geworfen wurde.
"Wir warten noch auf weitere Informationen, aber was wir mit Sicherheit wissen, ist, dass der Stuhl von der Tribüne geworfen wurde, auf der die Aberdeen-Anhänger untergebracht waren", hieß es weiter. Deshalb fordere man alle Fans auf, bei der Suche nach dem Täter zu helfen und alle Informationen zu teilen, die bei seiner Identifizierung helfen könnten.
Die Polizei nahm umgehend Ermittlungen auf, teilte jedoch der BBC zufolge am Sonntag mit, dass man den Täter noch nicht gefasst habe.
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