Ponta Delgada (Portugal) - Spott, Hetze, Beschimpfungen: Cybermobbing ist allgegenwärtig - und kann jeden von uns treffen. Auch Profisportler werden immer wieder zur Zielscheibe von Hassbotschaften oder gar perfiden Drohungen. Einer von ihnen ist Gabriel Batista (26), der sich nun ebenfalls Anfeindungen im Netz ausgesetzt sieht.

Am gestrigen Sonntagabend avancierte der Fußball-Torhüter des portugiesischen Ertligisten CD Santa Clara im Kracher-Duell beim 30-fachen Meister FC Porto zum Helden, als er in der sechsten Minute der Nachspielzeit Nerven aus Drahtseilen bewies, einen Strafstoß in der sechsten Minute der Nachspielzeit aus dem Eck fischte und damit seiner Mannschaft aus Ponta Delgada das 1:1 zum glücklichen Punktgewinn rettete.

Nach Abpfiff der Partie wurde der 26-Jährige jedoch nicht nur von Lobeshymnen des eigenen Anhangs überschüttet, setzte es wohl auch pietätlose Äußerungen in Richtung des brasilianischen Torhüters.

Auf der Social-Media-Plattform Instagram habe er nämlich Screenshots von erhaltenen Drohungen veröffentlicht, berichten mehrere Medien.

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"Ich komme zu deinem Haus, um dich zu töten", wird ein Schnipsel der erschreckenden und zugleich unmissverständlichen Hassnachricht von der Tageszeitung Record zitiert, die er über den Messenger-Dienst zugeschickt bekommen haben soll. Zudem seien darin auch rassistische Äußerungen sowie wüste Beschimpfungen vorgekommen.

Nachlesen lassen sich die Mitteilungen jedoch nicht mehr, löschte er nur Stunden nach der Veröffentlichung die Story samt Inhalt.

Neben Batista soll auch Portos Offensivmann Galeno (27), der den Elfmeter mit Abpfiff der Begegnung vergab, im Netz übel beschimpft worden sein, verriet die Spielergewerkschaft Sindicato dos Jogadores Profissionais de Futebol (SJPF) - und drückte in einem Schreiben ihre Solidarität mit den beiden Profi aus.

"Leider sind die sozialen Medien nach wie vor ein Ort der Feigheit und des Gefühls der Straflosigkeit, an dem die Privatsphäre, der gute Ruf und das Image von Sportlern, die auch Menschen mit Familien sind, ständig verletzt werden, egal ob bei einem Sieg oder einer Niederlage", heißt es in einem am heutigen Montagnachmittag veröffentlichten Statement.

Man fordere eine "Nulltoleranz gegenüber dieser Art von Verhalten und Online-Mobbing und hofft, dass die Täter dieser Angriffe identifiziert und nach den geltenden gesetzlichen Bestimmungen ordnungsgemäß bestraft werden können."