Verband nach Randale knallhart: Geisterspiele für Regionalliga-Klub!

Würzburg - Dieses Urteil hat sich gewaschen! Die Würzburger Kickers wurden nach Randale ihrer Fans "bis auf Weiteres" zu Geisterspielen daheim verurteilt.

Am Freitagabend brannte es minutenlang lichterloh im Fanblock der Würzburger Kickers. Das Derby beim 1. FC Schweinfurt stand kurz vor dem Abbruch.  © IMAGO / Frank Scheuring

Diese Mitteilung verbreitete der Bayrische Fußball-Verband (BFV) am Mittwochmorgen. Betroffen ist mindestens das letzte Heimspiel der Saison gegen die U23 von Greuther Fürth am Samstag (Anstoß: 14 Uhr).

Der Ausrichter der Regionalliga Bayern spricht in seinem Statement von "erschreckenden Vorfällen" rund um das Derby beim 1. FC Schweinfurt vom vergangenen Freitag.

Die Schnüdel hatten an jenem Abend die 3. Liga perfekt gemacht, die Würzburger Fans wollte diesen Erfolg ihrem Erzrivalen aber so gar nicht gönnen, provozierten einen Beinahe-Spielabbruch.

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In der Schlussphase hatten Gästefans massenhaft Pyrotechnik und Raketen in Richtung Heimbereich abgefeuert und Knallkörper gezündet. Die Randale machten bundesweit die Runde.

Jetzt folgt die Quittung! "Gegen die Entscheidung sind Rechtsmittel möglich, eine aufschiebende Wirkung haben diese jedoch nicht", so der Verband weiter.

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Würzburger Kickers im letzten Heimspiel der Saison ohne Zuschauer

Keine Fans auf dem Dallenberg: Die Ränge der Würzburger Kickers bleiben zum Saisonabschluss leer.  © Daniel Vogl/dpa

Die Härte des Urteils ist eines mit Konsequenz und Signalwirkung:

"Dem Bayerischen Fußball-Verband ist bewusst, dass er mit der jetzt getroffenen Entscheidung auch die überragende Mehrheit der friedlichen Zuschauerinnen und Zuschauer – insbesondere Familien mit Kindern – von Heimspielen der Würzburger Kickers ausschließt, sieht aufgrund der massiven Vorfälle aber keine andere Möglichkeit, um ein deutliches Signal zu setzen, und will mit der Maßnahme genau diesen Personenkreis schützen."

Die Würzburger hatten sich am Folgetag mit deutlichen Worten von der Ausschreitungen ihrer Fans distanziert.

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"Was sich am gestrigen Abend im Sachs-Stadion abgespielt hat, ist absolut inakzeptabel [...] das Zünden von Böllern und Raketen überschreitet jede Grenze", hatte Vereins-Boss Michael Grieger die Vorfälle verurteilt.

Doch selbst diese Haltung schützte nicht vor Strafe. Um das Urteil schnellstmöglich durchzusetzen, nutzte der Verbandsanwalt sogar den kompromisslosesten aller Weg einer einstweiligen Verfügung.

Über der Saison der Würzburger Kickers bleibt neben dem sportlichen Misserfolg und zweier Trainer-Entlassungen ein tief-grauer Schatten hängen.

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