Vor Auswärtsspiel in Rostock: Cottbus in der Torwart-Falle!

Cottbus - Wenn Energie Cottbus am Mittwochabend bei der U23 von Hansa Rostock (Anstoß: 19 Uhr) antritt, hat FCE-Trainer Claus-Dieter Wollitz (58) nicht nur eine knifflige Torwart-Frage zu beantworten.

Leere Blicke bei den Spielern von Energie Cottbus nach dem 0:7 im DFB-Pokal gegen Paderborn.
Leere Blicke bei den Spielern von Energie Cottbus nach dem 0:7 im DFB-Pokal gegen Paderborn.  © Matthias Rietschel/dpa

Dass ein Regionalligist gegen ein zwei Klassen höheres Team im DFB-Pokal verlieren kann, steht außer Frage. Das 0:7 aus Cottbuser Sicht gegen Zweitligist SC Paderborn war aber ein "Tiefschlag", so Energie-Trainer Wollitz.

Unter seiner Regie gelangen im Stadion der Freundschaft viele legendäre Pokalfights, davon war am Sonntagabend nichts zu sehen. Es war die nächste Enttäuschung nach dem Stotterstart in die Regionalliga Nordost (ein Punkt aus zwei Spielen) für den Vorjahresmeister.

Kein Spieler erreichte Normalform, speziell die Führungsspieler schleppen augenscheinlich ein schweres Paket aus den verlorenen Aufstiegsspielen gegen Unterhaching und zu kurzer Sommerpause mit sich herum.

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Wollitz gesteht gegenüber Niederlausitz Aktuell: "Zum Leben gehören Rückschläge. Aber ich bin ehrlich: Mit solchen Rückschlägen habe ich auch nicht gerechnet."

Aufbauarbeit im Kopf ist also gefragt, der Cottbus-Coach sprach auf der PK nach dem Paderborn-Debakel etwas kryptisch davon, den "Schlüssel" finden zu wollen.

Regionalliga Nordost: Energie Cottbus gastiert am Mittwoch bei der U23 von Hansa Rostock

Elias Bethke (20, grünes Trikot) fliegt vergeblich. Siebenmal schlug der Ball im DFB-Pokal gegen Paderborn ein.
Elias Bethke (20, grünes Trikot) fliegt vergeblich. Siebenmal schlug der Ball im DFB-Pokal gegen Paderborn ein.  © Matthias Rietschel/dpa

Das ist bitter nötig, denn auch Cottbus' Torhüter Elias Bethke (20) erwischte gegen den Zweitligisten einen rabenschwarzen Tag, sah bei mehreren Gegentoren nicht gut aus und bekam als Höchststrafe beim 0:7 den Ball an den Rücken, Eigentor.

Für das "Torwart-Juwel" (O-Ton Wollitz) war es das erste Spiel nach seiner unglücklichen Kopfverletzung zum Saisonstart, von Alexander Sebald (27) wurde er zwischenzeitlich solide vertreten. Rolle rückwärts also in der Torwartfrage?

Im Umfeld forderten viele im Mittwochsspiel bei Hansa Rostock wieder auf Sebald zu setzen, Erfahrung und Mentalität sprechen für ihn. Außerdem hat der 27-Jährige eine Hansa-Vergangenheit (2018 bis 2022), kennt das Ostseestadion.

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Ganz so einfach ist die Nummer aber nicht. Denn Bethke gilt als das größte Talent im Energie-Kader und als einer, mit dem man eines Tages auch gut Kasse machen könnte. Ein lukratives Kaufangebot dürfte aber nach dem DFB-Pokal-Spiel so schnell nicht einfliegen.

Alexander Sebald oder Elias Bethke - wer steht bei Energie Cottbus im Tor?

Steht Alexander Sebald (27, v.) am Mittwoch gegen Hansa Rostock im Tor oder überhaupt im Kader?
Steht Alexander Sebald (27, v.) am Mittwoch gegen Hansa Rostock im Tor oder überhaupt im Kader?  © Picture Point / Gabor Krieg

Und dann wäre da noch die leidige U23-Regel. In den jüngsten Jahren war sie nie ein Thema für Energie Cottbus.

Nachdem der unter anderem aus dem Grund geholte Neuzugang Timo Bornemann (22) mit einem Bänderriss einige Wochen fehlt, ist sie eines!

Denn gemäß NOFV-Statuten müssen vier U23-Spieler auf dem Spielberichtsbogen stehen. Ohne Bornemann sind das exakt vier verbliebene im FCE-Profikader, weil die Lausitzer im Sommer zahlreiche junge Spieler abgaben.

Das Problem: Zu diesen Akteuren zählen neben Janis Juckel (19) und Alexander Prokopenko (21) mit Karl Pischon (19) und eben Bethke zwei Torhüter.

Fällt also der von vielen gewünschte, mannschaftsdienliche Alexander Sebald der U23-Regel zum Opfer und muss ausgerechnet im richtungsweisenden Begegnung mit seinem Ex-Klub zu Hause bleiben?

Titelfoto: Bildmontage: Matthias Rietschel/dpa

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