"Streikt" sich Diogo Leite von Union Berlin weg? "Deswegen verzichten wir auf ihn"

Berlin - Diogo Leite (26) wird auch beim Bundesliga-Auftakt am Samstag (15.30 Uhr/Sky) in der Alten Försterei gegen den VfB Stuttgart im Kader von Union Berlin fehlen.

Steffen Baumgart (53) ist wegen der Situation rund um den portugiesischen Innenverteidiger ziemlich genervt.  © Matthias Koch/dpa

"Diogo ist nicht im Training, deswegen verzichten wir auf ihn, weil er nicht im Trainingsprozess ist", erklärte Steffen Baumgart (53) bei der Pressekonferenz am Donnerstag.

Der Portugiese sei zwar nicht verletzt und schon gar nicht unerwünscht, "sondern es gibt eine Situation, die wir alle kennen, und dieser Situation tragen wir einfach Rechnung, so deutlich muss man es sagen, und das ist, glaube ich, auch die Ausführung, die am besten passt", erklärte der Union-Coach.

Fakt ist, dass der Innenverteidiger den Klub gern verlassen möchte. Und bei nur noch einem Jahr Vertragslaufzeit könnten die Köpenicker auch nur noch in der aktuellen Transferperiode ordentlich Kasse mit dem 26-Jährigen machen.

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Allerdings ist den Eisernen nach Aussage von Manager Horst Heldt (55) bislang "kein Angebot" auf den Tisch geflattert. Befindet sich Leite also gar im "Streik", um den Druck auf den Klub zu erhöhen?

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Will Diogo Leite seinen Wechsel bei Union Berlin erzwingen?

Im Test gegen Schweinfurt 05 hatte Diogo Leite (26, r.) noch Rückenschmerzen und musste vom Feld geführt werden. Inzwischen ist er verletzungsfrei, steht aber trotzdem nicht im Kader der Berliner.  © Matthias Koch/dpa

"Die Situation wird lange diskutiert, drum herum und überall, und wir gucken, was da kommt, und dann lassen wir uns gern überraschen, so ist das halt", erstickte Baumgart sichtlich genervt weitere Spekulationen im Keim.

Obwohl er verletzungsfrei ist, wurde der Abwehrmann immer wieder nur in Badelatschen auf dem Trainingsplatz gesehen. Zudem fand er im letzten Vorbereitungsspiel gegen Olympiakos Piräus (0:1) keine Berücksichtigung und wurde beim 5:0-Sieg im DFB-Pokal in Gütersloh sogar aus dem Kader gestrichen.

Auffällig ist jedoch, dass sein Abwehrkollege Danilho Doekhi (27), der sich in einer ähnlichen Lage befindet und sogar über eine Ausstiegsklausel in seinem Arbeitspapier verfügen soll, weiterhin am Spielbetrieb teilnimmt.

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Streikende Fußballer sind freilich nichts Neues. Jüngstes Beispiel ist Alexander Isak (25), der unbedingt von Newcastle United zum FC Liverpool wechseln möchte. Sein Verein hat ihm bislang jedoch keine Freigabe erteilt und die Angebote vom englischen Meister zurückgewiesen. Das Tischtuch zwischen Isak und Newcastle ist mittlerweile zerschnitten - selbst seine Mitspieler sollen einen Verkauf befürworten.

So weit ist es bei den Eisernen aber bei Weitem noch nicht, sodass Diogo Leite wohl problemlos wieder in den Kader integriert werden könnte, sollte bis zum Transferschluss am 1. September kein Verkauf zustande kommen.

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