Frankfurt am Main - Eintracht Frankfurt zieht die Zügel in der Nordwestkurve an! Rund 5000 Dauerkarteninhaber im Unterrang sowie Fanklub-Vorsitzende erhielten am Mittwochmorgen eine E-Mail mit krassen Änderungen für den Stadionzutritt zur neuen Saison.
Künftig müssen Anhänger mit Unterrang-Tickets zunächst durch speziell zugewiesene Drehkreuze gehen.
Direkt danach gibt es ein Kontrollbändchen, das zusammen mit der Eintrittskarte den Zugang zum Fanblock ermöglicht.
Zusätzlich regelt ein sensorbasiertes Ampelsystem den Zutritt: Zeigt die Anzeige Rot, ist die bauliche Kapazitätsgrenze erreicht - weitere Fans müssen dann auf den Oberrang ausweichen.
Verlassen Fans während einer Rot-Phase den Block, etwa für einen Toilettengang, erhalten sie von den Ordnern am Ausgang eine Auslasskarte. Diese geben sie bei ihrer Rückkehr wieder ab und gelangen so zurück in den Fanblock.
Gerade dieser Punkt sorgt bereits jetzt für Kopfschütteln unter vielen Anhängern, denn in einem voll besetzten Fanblock mit Tausenden Menschen lassen sich spontane Pinkelpausen während des Spiels kaum reibungslos mit Karten organisieren. Lange Wartezeiten oder gar chaotische Rückkehrversuche scheinen vorprogrammiert.
Eintracht Frankfurt begründet Entscheidung für neue Block-Regel
Der Verein begründet die Maßnahmen mit Sicherheitsaspekten.
"Blockschmuggel ist kein neues Phänomen, doch die Grenze des Zumutbaren wurde zuletzt immer wieder überschritten. Als Veranstalter können wir das nicht weiter zulassen, da unsere gemeinsame Sicherheit an oberster Stelle steht", schreibt die SGE an ihre Anhänger.
Bereits in der Saison 2022/23 gab es ein ähnliches Bändchen-System, damals jedoch ohne Erfolg.
Die Bändchen wurden direkt vor der Kurve verteilt, wodurch sie leicht getauscht werden konnten. Nun sollen die neuen Abläufe strenger kontrolliert werden.
Um die Fans mitzunehmen, will der Verein in den kommenden Tagen Informationsveranstaltungen anbieten.
Premiere feiert das System am 23. August beim Bundesliga-Auftakt gegen Werder Bremen. Ob die umstrittene Karten-Regelung dann tatsächlich praktikabel ist, dürfte sich schnell zeigen.