Trotz klarem Verbot: Reseller bieten Eintracht-Barca-Tickets für irrsinnige Preise an!

Frankfurt am Main - Da zieht's einem fast die Schuhe aus! Das Europa-League-Viertelfinale von Eintracht Frankfurt gegen den großen FC Barcelona stellt zweifelsohne einen historischen Meilenstein der Vereinsgeschichte dar. Für das Hinspiel hätten die Hessen eigenen Aussagen nach rund 250.000 Karten an den Mann bringen können. Und diese enorme Nachfrage weckt natürlich auch die Profitgier von Schwarz- und Graumarkthändlern.

Für das Europa-League-Heimspiel gegen den FC Barcelona hätte Eintracht Frankfurt nach eigenen Angaben 250.000 Karten verkaufen können. Kein Wunder, dass sich Schwarzmarkthändler daran bereichern wollen.
Für das Europa-League-Heimspiel gegen den FC Barcelona hätte Eintracht Frankfurt nach eigenen Angaben 250.000 Karten verkaufen können. Kein Wunder, dass sich Schwarzmarkthändler daran bereichern wollen.  © DPA/Arne Dedert

Die Euphorie war groß, als am 18. März im schweizerischen Nyon das Hammerlos offenbart wurde. Schon damals war klar: Der Run auf die Tickets würde gewaltig werden. Und bereits im Vorfeld kündigte die Frankfurter Chefetage heftige Konsequenzen für den Weiterverkauf an.

Denn der offizielle Erwerb von Eintrittskarten sollte zunächst nur Dauerkarten und regelmäßigen Besuchern des Deutsche Bank Parks möglich sein. Ein unerlaubtes Anbieten auf gängigen Plattformen wie eBay-Kleinanzeigen oder Viagogo sollte drastisch bestraft werden.

"Ein klares Signal geht in Richtung derer, die sich auf dem Rücken anderer Fans und des Vereins bereichern wollen", lautete die Einleitung des Statements von Vorstandssprecher Axel Hellmann (50).

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Zudem klärte er direkt auf, wie die Sanktionen schließlich aussehen würden: Jeder, der gegen die Knallhart-Ansage der Eintracht verstößt, "wird dauerhaft vom Bezug von Eintrittskarten ausgeschlossen und verliert seine Dauerkarte!"

Dennoch wollten einige Zeitgenossen dieses Risiko eingehen. Kaum war der Ticketverkauf auf der SGE-Homepage gestartet, fanden sich auf einigen Verkaufsportalen gleich mehrere Angebote für die heiß begehrten Karten - und das zu teils horrenden Preisen.

Die Twitter-Reaktionen frustrierter und leer ausgegangener Eintracht-Frankfurt-Fans

Unverschämtes Angebot: Tickets für Eintracht Frankfurt gegen den FC Barcelona für bis zu 2150 Euro!

So wurden die Hinspiel-Tickets für Preise zwischen 650 und bis zu 2150 Euro feilgeboten! Jedoch dauerte es nicht lange, bis sich die ersten, weitestgehend leer ausgegangenen Fans der Adlerträger auf Twitter zu Detektiven entwickelten und die unmoralischen Angebote öffentlich machten.

Die Vereinsführung und besonders Eintracht-Boss Hellmann selbst nahmen die erbosten Tweets aber durchaus ernst. So reagierte der Vorstandssprecher höchstpersönlich auf den ein oder anderen Beitrag und stellte klar: "Wir sind hinterher. Keine Sorge."

Es bleibt abzuwarten, ob in der kommenden Saison gleich mehrere Dauerkarten einen neuen Besitzer finden und welche weiteren Konsequenzen auf die dreisten Tickethändler zukommen werden.

Offizielle Stellungnahme der Wiederverkaufsplattform Viagogo

"Viagogo ist die weltweit größte regulierte Wiederverkaufsplattform für Tickets und bietet Kunden eine sichere Plattform zum Kauf und Verkauf von Tickets für mit Spannung erwartete Veranstaltungen wie das Spiel Eintracht Frankfurt gegen den FC Barcelona.

Ein Marktplatz für den Wiederverkauf von Eintrittskarten bietet viele Vorteile, wie z. B. die Möglichkeit für Fans, eine Veranstaltung zu besuchen, die möglicherweise die Gelegenheit verpasst haben, Tickets im Vorverkauf zu erwerben. Regulierte Wiederverkaufsplattformen wie viagogo sorgen dafür, dass sich Verbraucher nicht an den Schwarzmarkt oder unregulierte Social Media Plattformen wenden müssen, der Nutzern nicht denselben Schutz und Service-Standard bietet – dazu zählen etwa eine sichere Lieferung, Kunden-Support und eine Ticket-Garantie. viagogo bietet die Flexibilität, die Verbraucher brauchen (insbesondere in den Zeiten einer Pandemie).

Wettbewerbswidrige Maßnahmen von Veranstaltern, die wiederverkaufte Tickets stornieren und den Kauf und Wiederverkauf auf von ihnen kontrollierte Webseiten beschränken, schaden letztlich den Fans, da sie deren Wahlmöglichkeiten, Flexibilität und Zugang zu Veranstaltungen einschränken.

Für die Verkäufer besteht keinerlei Anreiz, ungültige Tickets auf der viagogo-Webseite anzubieten, da sie erst bezahlt werden, wenn der Käufer die Veranstaltung erfolgreich besucht hat. Wir überwachen die Leistungen der Verkäufer genau. Wenn sie sich nicht an unsere Richtlinien halten, müssen sie mit Konsequenzen rechnen (z. B. Geldstrafen oder ein Ausschluss von der viagogo-Plattform).“

Titelfoto: Montage: DPA/Arne Dedert, Twitter/istin73

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