Bei Ausfällen "gerät die Hierarchie durcheinander": Matthäus kritisiert Tuchels Personalpolitik

München - Lothar Matthäus (62) hat nach dem überraschenden 0:1 des FC Bayern München gegen Werder Bremen die Personalpolitik von Bayern-Coach Thomas Tuchel kritisiert.

Kritisiert nicht nur die Personalentscheidungen, sondern auch die Aussagen des Bayern-Trainers: Ex-Weltmeister Lothar Matthäus (62).
Kritisiert nicht nur die Personalentscheidungen, sondern auch die Aussagen des Bayern-Trainers: Ex-Weltmeister Lothar Matthäus (62).  © Sven Hoppe/dpa

"Wenn Goretzka - wie gegen Bremen - fehlt, gerät die Hierarchie durcheinander", schrieb der Fußball-Rekordnationalspieler in seiner Kolumne für den Pay-TV-Sender "Sky".

Tuchel hatte am Sonntag gegen Bremen Leon Goretzka (28) und Thomas Müller (34) erst in der 64. Minute ein- und Joshua Kimmich (28) zum gleichen Zeitpunkt ausgewechselt - sehr zum Missfallen von Matthäus.

"Kann Goretzka Verantwortung übernehmen, wenn er von der Bank kommt? Kann Kimmich die Mannschaft führen, wenn er öffentlich angezählt worden ist? Thomas Müller steht in der Hierarchie eigentlich immer oben, aber kann er das überhaupt noch, wenn er nur noch eingewechselt wird?", schrieb der Weltmeister von 1990.

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Matthäus kritisierte auch Tuchels Kommunikation: "Man müsste die Dinge intern klarer absprechen und nicht so viel in der Öffentlichkeit reden, aber so schwächt Tuchel seine starken Spieler, seine Mentalitätsspieler wie Kimmich und Goretzka".

FC Bayern: Tuchel-Aussagen seien "ziemliche Ohrfeige" für die Spieler

Der FC-Bayern-Coach hatte nach dem 0:1 den Auftritt seines Teams unter anderem als "belanglos" und "schlampig" bezeichnet.

"Wenn ein Trainer sich nach einer Niederlage hinstellt und die Schuld nur bei den Spielern sucht, so wie es Thomas Tuchel nach dem 0:1 gegen Werder Bremen gemacht hat, dann ist das für die Spieler eine ziemliche Ohrfeige", führte Matthäus aus.

"Ich finde, man kann sich als Trainer auch mal selbst hinterfragen, aber davon habe ich bei Thomas am Sonntag nichts gehört."

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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