DFB-Ermittlungsverfahren gegen Nagelsmann, Schiri Welz äußert sich
Mönchengladbach/München - Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird ein Ermittlungsverfahren gegen Bayern-Coach Julian Nagelsmann (35) einleiten.
Dies teilte der DFB am Sonntag mit.
Der Cheftrainer soll sich nach der Niederlage im Bundesligaspiel bei Borussia Mönchengladbach (2:3) unsportlich gegenüber dem Schiedsrichter-Team um Tobias Welz geäußert haben.
Vorausgegangen war eine Rote Karte gegen Bayerns Verteidiger Dayot Upamecano in der achten Spielminute.
Im ersten Schritt werde der Kontrollausschuss Nagelsmann zu Wochenbeginn anschreiben und zu einer Stellungnahme auffordern, teilte der DFB mit.
Nach Vorliegen und Auswerten der Stellungnahme wird das Gremium dann über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden.
Schiedsrichter Tobias Welz: "Habe das in keinster Art und Weise mitbekommen"
Unterdessen hat sich auch Schiedsrichter Tobias Welz (45) geäußert.
"Ich habe das in keinster Art und Weise mitbekommen", sagte er im "Doppelpass" bei Sport1. "Wenn mich niemand direkt anspricht, fühle ich mich auch nicht angesprochen. Deshalb spielt das für mich keine Rolle. Beim nächsten Mal werden wir uns die Hand geben und ganz normal miteinander umgehen."
Nagelsmann hatte auf die Frage im ZDF-Interview, ob er "weichgespültes Pack" gesagt habe, geantwortet: "Ja, aber damit meine ich ja nicht immer die Schiedsrichter."
Die Diskussion mit Nagelsmann in der Kabine habe "unter Männern auf Augenhöhe stattgefunden", sagte Welz. Sie sei zwar "von einer Seite emotional" geführt worden: "Aber da wurden keine Beleidigungen ausgesprochen. Da war alles in Ordnung, wie es gelaufen ist."
Ansonsten gelte: "Was in der Kabine war, bleibt in der Kabine."
Welz rechtfertigt rote Karte für Upamecano: "Okay, dass es unterschiedliche Meinung gibt"
Wegen der Roten Karte gegen Bayerns Dayot Upamecano (24), die die Diskussion ausgelöst hatte, verteidigte sich Welz.
Gladbachs Alassane Pléa (29) sei durch den Kontakt an der Schulter "aus der Balance" gekommen.
Es sei "nachvollziehbar und völlig okay, dass es unterschiedliche Meinung gibt", sagte der Wiesbadener.
Welz rechtfertigte auch, dass er sich die Szene nicht selbst noch mal am Bildschirm angesehen hatte. "Das hat natürlich nichts mit Arroganz zu tun. Wir haben uns abgestimmt, wir haben sorgfältig gearbeitet", sagte er.
"Der Video-Assistent hat das lange geprüft. Der VAR hätte mir keine anderen Bilder und neuen Erkenntnisse liefern können. Das war eine Entscheidung im Graubereich und deshalb absolut nichts für den Video-Assistenten."
Erstmeldung 12.22 Uhr, zuletzt aktualisiert 12.37 Uhr.
Titelfoto: Federico Gambarini/dpa