Aue-Keeper Männel nach Zitter-Sieg: "Der mit Ball am Fuß ist die ärmste Sau"

Aue - Mittendrin statt nur dabei: Martin Männel (34) hütete am Sonntag gegen Eilenburg (2:1) nach fast einem halben Jahr erstmals wieder das Tor des FC Erzgebirge Aue. Lange Zeit deutete alles auf ein unaufgeregtes Comeback für den 34-Jährigen hin. Bis sich in der Schlussphase die Ereignisse fast überschlugen.

Aue-Keeper Martin Männel (34) stand am Sonntag erstmals seit fast einem halben Jahr wieder im Tor.
Aue-Keeper Martin Männel (34) stand am Sonntag erstmals seit fast einem halben Jahr wieder im Tor.  © Picture Point/Gabor Krieg

Aue riss beim Fünftligisten keine Bäume aus, ließ aber auch kaum etwas zu, weshalb es nach einem unspektakulären Achtelfinal-Einzug - inklusive weißer Weste für Männel - aussah.

Adrian Jarosch (21) hatte etwas dagegen und brachte die Veilchen mit dem Anschluss in der 90. Minute mächtig ins Wanken. Das bis dato noch sieglose Drittliga-Schlusslicht fiel nicht, weil Eilenburg in letzter Sekunde das Zielwasser ausging.

Nicht auszudenken, welches Kopfkino eingesetzt hätte, wenn die geprügelten Auer trotz 2:0-Führung mit 2:2 in die Verlängerung hätten gehen müssen - bei einem zwei Klassen (!) tiefer spielenden Klub.

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FC Erzgebirge Aue Aue plant mit zwölf Millionen Euro

"Es war klar, dass die Eilenburger versuchen würden, ein Stolperstein zu sein. Das haben sie gut gemacht und uns an den Rand der Verlängerung gebracht", resümiert Männel.

Die laufende Saison verfolgte er bislang von der Tribüne oder wie im Derby gegen Zwickau in Zivil von der Bank, um mit auf die Mannschaft einzuwirken. Nun rückte Männel, der unter Torwarttrainer Tomislav Piplica (53) seit vier Wochen am Comeback arbeitete, erstmals für Philipp Klewin (28) zwischen die Pfosten.

Zugleich übernahm er die Kapitänsbinde von Dimitrij Nazarov (32), den Ex-Coach Timo Rost (44) zum eigentlichen Kapitän ernannt hatte.

Aue-Keeper Männel: "In der zweiten Halbzeit hat uns Eilenburg dominiert, das darf uns nicht passieren"

In der zweiten Halbzeit schoss Eilenburg das 2:1 - nur durch das nötige Glück konnte Aue letztlich einen Ausgleich verhindern.
In der zweiten Halbzeit schoss Eilenburg das 2:1 - nur durch das nötige Glück konnte Aue letztlich einen Ausgleich verhindern.  © Picture Point/Gabor Krieg

Nach der Trennung von Rost muss sich Aue sortieren - auf und neben dem Platz. Das geht nicht spurlos an der Mannschaft vorbei. Männel sah die Pokal-Partie mit schwierigen Vorzeichen versehen: "Wir kamen aus einer Phase, die nicht ruhig ablief."

Selbst durch die Zwei-Tore-Führung beim Underdog wurde das Nervenkostüm nicht größer. Im Gegenteil! Aue verfiel in der zweiten Halbzeit in Angsthasen-Fußball, wie Männel registrierte: "Bei uns hat man in manchen Situationen gemerkt, dass das Selbstvertrauen nicht da ist. Da wird sich teilweise nicht gezeigt und dem Mitspieler nicht geholfen. Der mit Ball am Fuß ist dann die ärmste Sau."

Das nahm dann für den Zweitliga-Absteiger groteske Züge an. Männel: "In der zweiten Halbzeit hat uns Eilenburg dominiert, das darf uns nicht passieren."

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Letztlich habe man das nötige Glück gehabt, um das Spiel über die Zeit zu bringen. Am Freitag gegen Meppen braucht es dann etwas mehr als nur Glück, um auch in der 3. Liga den ersten Sieg einzufahren.

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

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