Einstelliger Tabellenplatz als Ziel für Aue? "Wäre nicht korrekt, große Versprechen abzugeben!"

Aue - Der wichtigste Fakt fiel beim Trainingsauftakt fast so nebenbei: Der unbefristete Vertrag von Pavel Dotchev (57) wurde ohne großes Aufheben in einen befristeten umgewandelt.

Pavel Dotchev (57) startet in Aue zum dritten Mal in eine Saisonvorbereitung. Als Trainer hat der Bulgare schon fast alles erlebt.
Pavel Dotchev (57) startet in Aue zum dritten Mal in eine Saisonvorbereitung. Als Trainer hat der Bulgare schon fast alles erlebt.  © picture point/Sven Sonntag

Der 57-Jährige besitzt nun ein gültiges Arbeitspapier bis Juni 2025. In den beiden Jahren hat der Trainer des FC Erzgebirge Aue viel vor, wie er im Gespräch mit TAG24 verraten hat.

TAG24: 2015, 2016 und jetzt. Zum dritten Mal geht es für Sie als Trainer des FC Erzgebirge Aue in die Saisonvorbereitung. Mit welchem Gefühl sind Sie auf den Trainingsplatz gegangen

Pavel Dotchev: "Das ist für mich immer etwas Besonderes, wenn man sich erstmals trifft und mit der Mannschaft trainiert. Ich bin so lange im Geschäft, aber eine gewisse Vorfreude und Anspannung ist immer noch da. Das war sehr schön."

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TAG24: Lassen sich Ihre Stationen in Aue miteinander vergleichen?

Dotchev: "Nein! 2015 kam ich, war ein Trainer ohne Mannschaft. Ich konnte selbst eine aufbauen, die gleich wieder aufgestiegen ist. 2022 übernahm ich im Februar in der 2. Liga. Ich konnte mich nur verbrennen, ohne das Feuer gelegt zu haben.

Wir haben den Klassenerhalt leider nicht geschafft. Im Vorjahr waren wir 19. der 3. Liga, als ich übernommen habe. Ich wollte das wieder gutmachen, was mit dem Abstieg passiert ist. Wir haben 35 Punkte geholt, das war fast der Wert eines Aufsteigers. Jetzt haben wir ein Gerüst und viele junge Spieler dazubekommen. Bei jeder Station war etwas anders. Jetzt ist es wieder was Neues."

Aue-Coach Dotchev will die Mannschaft stabilisieren

Aue-Coach Pavel Dotchev (57) wäre mit einem einstelligen Tabellenplatz sehr zufrieden.
Aue-Coach Pavel Dotchev (57) wäre mit einem einstelligen Tabellenplatz sehr zufrieden.  © picture point/Sven Sonntag

TAG24: Sie sprechen von einem Gerüst und vielen neuen Spielern, sieben bis jetzt. Vor Ihnen liegt ein Marathon.

Dotchev: "Das stimmt. Wir müssen ein Team werden, das ist meine Aufgabe. In kürzester Zeit müssen wir ein Wir-Gefühl entwickeln. Das ist sehr, sehr wichtig. Wir müssen als Truppe wachsen. Jetzt gilt es, eine Einheit zu formen."

TAG24: Gibt es jetzt schon eine Zielstellung für die neue Saison?

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Dotchev: "Ich wäre mit einem einstelligen Tabellenplatz sehr zufrieden. Nach dem letzten Jahr, als die Enttäuschung groß war, wäre es nicht korrekt, große Versprechen nach außen zu geben. Das muss nicht sein. Zehn Mannschaften werden um den Aufstieg spielen, zehn gegen den Abstieg. Realistisch wäre ein einstelliger Tabellenplatz. Nächstes Jahr wäre es mein Wunsch und mein Ziel, wieder oben anzugreifen."

TAG24: Drei starke Absteiger, vier starke Aufsteiger. Wird es wieder so eine ausgeglichene Liga?

Dotchev: "Ja, das wird brutal eng. Die Aufsteiger Lübeck oder Münster waren sehr aktiv auf dem Markt, andere auch. Das wird ein Hauen und Stechen. Man hat es an Elversberg gesehen, die durchmarschiert sind, dass es auch Überraschungen geben kann. Mal sehen, wer dieses Mal die Überraschungsmannschaft wird."

TAG24: Aue?

Dotchev: "Das kann auch sein. Aber ich sage es noch einmal: Das Ziel ist, die Mannschaft zu stabilisieren und frischen, modernen Fußball spielen zu lassen."

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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