Kann Aue die Saison versöhnlich abschließen? Coach Härtel will's auch ohne Clausen wissen
Aue - Noch einmal abliefern und die Saison am Samstag mit dem Sachsenpokal versöhnlich abschließen! Das Gute für die Veilchen: Wenn der FC Erzgebirge in dieser Saison gefordert war, dann hat er Leistung gebracht. Bei den wichtigen Heimspielen in der Liga gegen Stuttgart, Dortmund und Ingolstadt - oder auch im Landespokal. Zum Beispiel im Viertelfinale beim Chemnitzer FC.

"Wir haben die ganze Rückserie mit Problemen zu kämpfen gehabt. Es haben uns schon viele in der Regionalliga gesehen, aber in diesen wichtigen Heimspielen hat die Mannschaft geliefert", blickte Jens Härtel (55) vor dem großen Finale im Bruno-Plache-Stadion gegen Lok Leipzig zurück.
Es holperte im Frühjahr mehr als dass es flüssig lief. Die vielen Verletzten, Erkrankten und teils schwache Auftritte haben dem Ganzen den Anstrich von Pleiten, (Verletzungs-)Pech und Pannen gegeben. Dass Mika Clausen (22, Leiste) ausfällt, ist die nächste Hiobsbotschaft.
Aber Härtel hat die Veilchen in den entscheidenden Momenten aufgerichtet bekommen und dies muss ihm jetzt noch einmal gelingen, bevor man im Sommer in die Tiefenanalyse geht.
"Wenn wir Pokalsieger werden, hätte die Saison nochmal einen anderen Anstrich, als wenn du es verlierst. Aus einer durchwachsenen kannst du eine gute Saison machen, was auch unser Ziel ist", so Härtel.

Aue würde mit erster DFB-Pokal-Runde wichtige Zusatzeinnahmen generieren

Er selbst ist wohl das beste Omen für die Veilchen, ist Pokalspezialist auf Landesebene. Er holte als Spieler mit Sachsen Leipzig, dem 1. FC Union Berlin und Germania Schöneiche die Trophäen in den Bundesländern Sachsen, Berlin und Brandenburg.
Die Bilanz als verantwortlicher Trainer sieht noch eindrucksvoller aus. Mit dem Berliner AK gelang ihm der Einzug in den DFB-Pokal einmal, mit dem 1. FC Magdeburg (Sachsen-Anhalt) und Hansa Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) jeweils zweimal.
Im DFB-Pokal wären Gegner wie Mönchengladbach nicht nur Highlights der Sommervorbereitung, sondern auch mögliche Gegner in der ersten DFB-Pokal-Runde. Und Aue würde Zusatzeinnahmen - im Vorjahr gab es für die erste Runde 214.000 Euro - generieren, die den finanziellen Spielraum etwas erweitern und beim Kaderumbau zusätzliche Möglichkeiten schaffen würden.
Das wäre dann auch wirklich der Moment, wo man beim finalen Gang in die Kurve sagen könnte, Ende gut, (fast) alles gut. Das Gegenteil mag man sich derweil nicht ausmalen, denn dann wäre durchwachsen zu positiv ausgedrückt.
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg