Liga-Comeback für Aue-Sportchef Heidrich eine Erfolgsgeschichte, aber geht es im Sommer mit Dotchev weiter?

Aue - Der FC Erzgebirge Aue kann mit einem Sieg beim SV Meppen einen weiteren Schritt hin zum vorzeitigen Klassenerhalt machen.

Mit Sportchef Matthias Heidrich (45) und dessen Entscheidungen kam beim FC Erzgebirge Aue der Erfolg zurück.
Mit Sportchef Matthias Heidrich (45) und dessen Entscheidungen kam beim FC Erzgebirge Aue der Erfolg zurück.  © picture point/Sven Sonntag

Vor einem halben Jahr, als Matthias Heidrich (45) die sportliche Leitung übernahm, war das ein undenkbares Szenario. Im TAG24-Interview blickt der 45-Jährige auf die Anfangszeit, Spielergespräche und eine Verlängerung mit Trainer Pavel Dotchev (57).

TAG24: Herr Heidrich, als Sie Ende September ihr Amt als Sportdirektor antraten, war Aue abgeschlagen Letzter. Wie viele haben Sie damals für ihre risikohafte Entscheidung für "verrückt" erklärt?

Heidrich: "Zumindest hat es mir damals keiner so deutlich ins Gesicht gesagt, aber die Frage kam schon auf, was ich hier mache. Wenn ich im Rückblick überlege, welcher Druck vor dem Spiel gegen Meppen auf uns lastete und wie sich dieser komplett gedreht hat. Wir haben seither 33 Punkte geholt und sie zehn. Das zeigt, wie unfassbar die Schere auseinandergegangen ist und wir auch andere Vereine wie Zwickau, Oldenburg oder Halle eingeholt haben. Da kann man schon von einer Erfolgsgeschichte sprechen."

Diesen Stefaniak will Aue-Coach Dotchev sehen!
FC Erzgebirge Aue Diesen Stefaniak will Aue-Coach Dotchev sehen!

TAG24: Jetzt ist man in einer komfortablen Situation mit nahezu Planungssicherheit für die nächste Saison 3. Liga. Glühen die Drähte mit Beratern und Spielern schon heiß oder bremsen Sie die beabsichtigten Einsparungen in Höhe von zwei Millionen Euro aus?

Heidrich: "Bislang steht der Etat grob, aber nicht im Detail. Das Gehaltsniveau zu reduzieren, gleichzeitig aber Qualität zuzuführen, wird eine Aufgabe sein. Hört sich zwar erstmal nach einem unmöglichen Unterfangen an, das aber funktionieren kann, wenn bei der Personalauswahl gut fungiert wird. Wir werden uns einschränken müssen, versuchen die Lücke aber mit externen Partnern zu schließen, aber auch insofern zu handeln, mit jenen Gespräche zu führen, die bleiben sollen. Mit Martin Männel und Marvin Stefaniak wurde bereits verlängert. Dass 'Dima' Nazarov gehalten werden soll, ist auch kein Geheimnis."

Geht es im Sommer mit Dotchev als Aue-Trainer weiter?

Mit Trainer Pavel Dotchev (57, l.) will sich Matthias Heidrich (45) zeitnah zusammensetzen, um über die gemeinsame Zukunft zu sprechen.
Mit Trainer Pavel Dotchev (57, l.) will sich Matthias Heidrich (45) zeitnah zusammensetzen, um über die gemeinsame Zukunft zu sprechen.  © picture point/Sven Sonntag

TAG24: Den Medien ist kürzlich zu entnehmen gewesen, dass Rot-Weiss Essen Interesse an Antonio Jonjic (23) habe, dessen Vertrag im Sommer ausläuft ...

Heidrich: "'Toni' hat nach der Winterpause einen großen Schritt gemacht. Mit den angebotenen Rahmenbedingungen konnte er sich nach der Geschichte im letzten Sommer wieder stabilisieren, was für ihn auch seinen Wert hat, sodass wir uns auch nicht kleiner machen müssen. Was wir wollen, ist eine gute Basis, um die Jungs auch weiterzuentwickeln und sie dann den nächsten Sprung machen."

TAG24: Viele Entscheidungen hängen sicherlich auch davon ab, wer nächstes Jahr die Mannschaft trainiert. Pavel Dotchev besaß vor seiner Freistellung im Sommer ursprünglich einen unbefristeten Vertrag. Wie sieht es bei ihm aus?

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Heidrich: "Grundsätzlich gibt es keinen Anlass, etwas zu verändern, aber man wird sich unabhängig von Vertragsdetails zusammensetzen und resümieren, wie die Saison verlief, schauen, welche Möglichkeiten für die neue Saison bestehen und ob es ein Arbeitsumfeld ist, in dem man weiterarbeiten will."

TAG24: Dotchevs Engagement geht also nicht automatisch über die Saison hinaus?

Heidrich: "Nein. Der vernünftige Anstand gebietet es auch, die Saison zu reflektieren und darüber zu sprechen, ob und wie es in dieser Konstellation weitergeht."

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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