Scharfe Kritik von Aues Nazarov nach Sachsen-Derby: "Das geht mir alles auf den Sack!"

Dresden - Da war einer aber richtig angefressen. Aues Dimitrij Nazarov (32) machte seinem Ärger nach der 0:1-Niederlage gegen Dynamo Dresden so richtig Luft. Das Ziel seiner Wut: Schiedsrichter Tobias Welz (45).

Großer Frust beim FC Erzgebirge Aue nach der Derby-Niederlage in Dresden.
Großer Frust beim FC Erzgebirge Aue nach der Derby-Niederlage in Dresden.  © Lutz Hentschel

"Das geht mir alles auf den Sack in letzter Zeit, man darf nichts mehr sagen", wütete der Mittelfeldspieler des FC Erzgebirge Aue in den Katakomben des Rudolf-Harbig-Stadions: "Diese Arroganz, es waren so viele strittige Situationen. Er muss nicht jeden Elfmeter geben, aber die letzte Situation war einer!"

Gemeint war die das Duell zwischen Korbinian Burger (27) und Dynamo-Keeper Stefan Drljaca (23) in der 88.Minute, als Letzterer den Auer im Kampf um den Ball wohl leicht abräumte, das Spielgerät aber auch noch mit den Fingern berührte.

"Wenn selbst die Dresdner Abwehrspieler sagen, das war einer. Und sich dann hinzustellen und zu sagen, das war keiner, das ist schon bitter", ärgert sich Nazarov.

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Der 32-Jährige ist dabei allerdings nicht ganz ehrlich, denn weder Dynamo-Kapitän Tim Knipping (30) noch Drljaca bestätigen "Dimas" Version. "Nazarov ist mein ganz persönlicher Freund, da brauche ich nichts zu sagen", erwidert beispielsweise Knipping.

Statt Punkte erhält Nazarov wohl eher Post vom DFB

Umstrittener Zweikampf zwischen Aues Boris Tashchy (29, l.) und Dynamo-Kapitän Tim Knipping (30).
Umstrittener Zweikampf zwischen Aues Boris Tashchy (29, l.) und Dynamo-Kapitän Tim Knipping (30).  © Robert Michael/dpa/ZB

Drljaca, nach dem Spiel vom Zweikampf noch mit einer Beule im Gesicht gezeichnet, beteuert: "Ich ziehe meine Hände zurück, er trifft mich im Gesicht. Für mich war das kein strafwürdiges Foul."

Nazarov allerdings bleibt bei seiner Version. "Unfassbar, der Torwart sieht den gar nicht. Jeder, der mal Fußball gespielt hat, weiß, dass das ein Elfmeter ist. Das nicht zu pfeifen in einem Derby, da weiß ich nicht, ob der überhaupt die Eier hat", schimpfte er und ärgerte sich zudem über die "50:50-Entscheidung", bei der Schiri Welz in der 37. Minute auf Elfmeter für Dresden entschied.

Boris Tashchy (29) hatte Knipping umgerissen, kann man definitiv geben. Letztlich entschied der verwandelte Strafstoß von Ahmet Arslan (28) die Partie, obwohl Aue genug Chancen hatte, um noch auszugleichen. Die fehlenden Punkte erzürnten Nazarov noch zusätzlich.

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Statt Punkte, wird er wohl nur wieder Post vom DFB bekommen: "Mit Schiedsrichtern wie Deniz Aytekin (44) kannst du reden, aber wenn du so einen arroganten Schiedsrichter hast. Da kann mir der DFB wieder ein Brief schreiben, aber das geht mir am Arsch vorbei!"

Titelfoto: Lutz Hentschel

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