Aue - Jetzt ist der GAU eingetreten! Wochenlang sucht Erzgebirge Aue vergeblich nach einem zweiten linken Außenverteidiger und dann verletzt sich ausgerechnet der einzige etatmäßige Linksverteidiger, Moritz Seiffert (24), im Training. Schlüsselbeinbruch, monatelanger Ausfall und Veilchen, die noch etwas mehr als eine Woche haben, ehe es in der 3. Liga sofort in die knallharte englische Woche mit Viktoria Köln (H), Energie Cottbus (A) und dem VfL Osnabrück (A) geht.
"Man hat gesehen, dass es auch geht, ob mit Anthony Barylla oder Paul Seidel. Sie haben es beide nicht schlecht gemacht, aber klar, einen Linksfuß zu haben, ist schon noch mal etwas anderes. Wir müssen schauen, was noch geht, aber ich muss mich auf das konzentrieren, was geht und das ist die aktuelle Mannschaft", reagierte Cheftrainer Jens Härtel (56) pragmatisch auf die Hiobsbotschaft aus dem Lazarett.
Er ließ gegen Zweitligist Magdeburg mit Viererkette beginnen, brachte hier Barylla (28) links auf der Außenposition. Der konnte überzeugen, wie überhaupt die neu probierte 4-1-4-1-Formation mit Marvin Stefaniak (30) und Julian Guttau (25) in der ersten Hälfte als zentrale Positionen im Mittelfeld.
"Im Ballbesitz sah das bei uns gut aus. Wir hatten einige gute Passagen und Möglichkeiten. Gegen den Ball hatten wir nicht ganz den Zugriff, wie wir das wollten, weil Magdeburg auch eine Mannschaft ist, die sich über Ballbesitz definiert. Da war es im Pressing etwas schwierig", so Härtel.
Ein Trick mehr
Nach dem Seitenwechsel machten die Erzgebirger durch Guttau das Tor und hatten über Erik Weinhauer (24) eine weitere gute Gelegenheit. Härtel: "Er löst die Eins-gegen-eins-Situation gut und muss den Ball dann vielleicht in die lange Ecke schieben."
"Julian Guttau macht das Tor, Julian Günther-Schmidt gibt die Vorlage, das sorgt auch für Selbstvertrauen. Ich hätte mich gefreut, wenn Erik Weinhauer auch eine Situation nutzt, was dann auch für ihn und sein Selbstvertrauen gut gewesen wäre", resümierte Sportchef Matthias Heidrich (47).
Der Seiffert-Ausfall, zwingt er ihn noch einen Tick mehr zum Handeln, wollte TAG24 wissen. "Die Gespräche laufen. Jetzt geht es darum, wen wir von Aue überzeugen können", unterstreicht Heidrich. In der zweiten Halbzeit saß der Sportchef zusammen mit den anwesenden Vorständen Robert Scholz, Thomas Schlesinger, Volker Schmidt und Präsident Roland Frötschner im VIP-Bereich.
Gut möglich, dass dabei die letzten Details für einen zügigen Seiffert-Ersatz abgeklärt wurden. Panik schob Heidrich zumindest im TAG24-Interview nicht.