Volles Haus und Sieg gegen Hansa in Aue! "Keiner sollte auf die Tabelle gucken"

Aue - Die Trikot-Demütigung bei Hertha BSC am vorletzten Wochenende oder die Pfiffe und Beleidigungen am letzten Wochenende bei Dynamo Dresden haben gezeigt, dass sich Abstiegskampf schnell zu eigenem Zerfleischen auswachsen kann.

Der Frust ist groß. Dennoch stehen die Auer Fans hinter ihrer Mannschaft. Wie hier gegen Hannover, wo sie nach der 1:3-Niederlage "Marmor, Stein und Eisen bricht, aber Wismut Aue nicht" anstimmten.
Der Frust ist groß. Dennoch stehen die Auer Fans hinter ihrer Mannschaft. Wie hier gegen Hannover, wo sie nach der 1:3-Niederlage "Marmor, Stein und Eisen bricht, aber Wismut Aue nicht" anstimmten.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Die Lage beim FC Erzgebirge Aue ist noch weniger rosig als bei den angeführten Vereinen, dafür aber das nötige Gespür für die gegenwärtige Situation vorhanden.

"Marmor, Stein und Eisen bricht, aber Wismut Aue nicht", sangen die Veilchen-Fans nach der 1:3-Pleite gegen Hannover 96. Jenes Spiel war zuvor nach so vielen verstrichenen Gelegenheiten zur wirklich allerletzten Chance auf den Klassenerhalt erklärt worden. Der Spielausgang war deprimierend, der Support ein starkes Signal.

Frust gibt es. Der bricht sich vorrangig in den sozialen Medien Bahn, wo die Vereinsführung um Klubchef Helge Leonhardt (63) wegen ihrer Personalpolitik - vor allem dem Experiment mit dem gescheiterten Trainer Aleksey Shpilevsky (34) und dem Abgang von Torjäger Pascal Testroet (31) - in der Kritik steht.

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Diese Scharmützel in den eigenen Reihen übertragen sich aber nicht, wie in Berlin, Dresden oder auch Gladbach nach der jüngst erlittenen Derbypleite gegen Köln, auf die Ränge.

Eine Niederlage von Aue und ein Sieg von Dynamo würde den Abstieg besiegeln

Der Zusammenhalt ist noch da! Dimitrij Nazarov und die anderen FCE-Kicker können sich auf die Unterstützung der Fans verlassen.
Der Zusammenhalt ist noch da! Dimitrij Nazarov und die anderen FCE-Kicker können sich auf die Unterstützung der Fans verlassen.  © picture point/Sven Sonntag

Was würde es nützen, außer allenfalls für weitere Verunsicherung zu sorgen? Ja keine Fehler machen, sich wegducken, um nicht zum Feindbild zu werden, kann nicht die Devise lauten. Nicht im Abstiegskampf. Dort braucht es frei nach Oliver Kahn (52) "Eier".

Denn Aue muss jetzt liefern. Verliert man am Sonntag gegen Rostock, während Dynamo bei Fortuna Düsseldorf gewinnt, wäre man sicher abgestiegen. Auch bei einer Niederlage des FCE und gleichzeitigem Remis der SGD wären die Chancen auf einen Klassenerhalt allenfalls theoretischer Natur.

Dimitrij Nazarov (32), der seit 2016 im Verein ist und beim furiosen 2:0 in Heidenheim als Kapitän voranging, weiß, dass Sonntagnachmittag jeder gefragt ist - auf dem Rasen und den Rängen.

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"Ich hoffe auf ein volles Haus und dass wir einen Sieg landen. Keiner sollte auf die Tabelle gucken. Wir wollen gewinnen und dann schauen wir auf die nächsten Aufgaben", so Nazarov.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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