Sein Vater wird noch immer vermisst: 1. FC Magdeburg verliert mit Kai Brünker im Kader!

Düsseldorf - Wenn es eine gute Nachricht für den 1. FC Magdeburg an diesem Abend gab, dann die Rückkehr eines wahnsinnig nervenstarken Menschen in den Spielerkader. Kai Brünker, dessen Vater seit Dezember vermisst wird, saß bei der Niederlage seines Teams gegen Fortuna Düsseldorf am Freitagabend auf der Bank. Die Blau-Weißen unterlagen mit 2:3 (1:2).

Moritz Kwarteng brachte den 1. FC Magdeburg ach sechs Minuten in Führung. Nur drei Zeigerumdrehungen glich die Fortuna aber aus.
Moritz Kwarteng brachte den 1. FC Magdeburg ach sechs Minuten in Führung. Nur drei Zeigerumdrehungen glich die Fortuna aber aus.  © Roland Weihrauch/dpa

Sein Trainer Christian Titz sprach im Vorfeld der Partie davon, dass es schwer vorstellbar sei, was Brünker und dessen Familie gerade durchmache. Im Kader zu stehen würde laut Titz vielleicht aber auch bisschen "den Kopf frei machen".

Ob das bei der Fortuna geklappt hat, sei einmal dahingestellt. Die unfassbar wilde Anfangsphase nach der Winterpause dürfte aber definitiv kurz für Ablenkung gesorgt haben.

Gleich in der zweiten Minute brachte Cristiano Piccini Düsseldorfs Stürmer Dawid Kownacki im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Frank Willenborg entschied zunächst auf Weiterspielen.

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Beim Blick auf den Monitor nach der Meldung des VAR war jedoch schnell klar: Das war regelwidrig! Der Gefoulte trat jedoch selbst zum Elfmeter an und schoß flach links neben den Kasten - Glück für den FCM.

Keine Minute später klingelte es stattdessen auf der anderen Seite. Neuzugang Luc Castaignos leitete im 95er-Strafraum eher unabsichtlich den Ball zu Moritz Kwarteng weiter, der gezielt links unten zur Führung für die Gäste einschob (6.).

Doch die Freude hielt nur sehr kurz. Wieder nur drei Zeigerumdrehungen später sprang Fortunas Kownacki, der eben beim Elfmeter noch der Buhmann war, am höchsten und netzte links an Keeper Dominik Reimann vorbei zum 1:1 ein - was für eine Anfangsphase!

1. FC Magdeburg verursacht Rückstand gegen Fortuna Düsseldorf selbst

Magdeburgs Neuzugang Daniel Heber feierte einen wahnsinnigen Einstand. Das 1:2 ging eindeutig auf seine Kappe. Im zweiten Durchgang rettete er für sein Team aber zwei Mal ganz stark auf der Linie.
Magdeburgs Neuzugang Daniel Heber feierte einen wahnsinnigen Einstand. Das 1:2 ging eindeutig auf seine Kappe. Im zweiten Durchgang rettete er für sein Team aber zwei Mal ganz stark auf der Linie.  © Roland Weihrauch/dpa

Nach dem Raketenstart mussten beide Teams offenbar erst einmal durchpusten. Nachdem sich die Klubs auf dem Rasen lange Zeit egalisierten, dauerte es bis zur 34. Minute, bis sich die Sachsen-Anhalter quasi selbst eins einschenkten.

Nach einem katastrophalen Fehler von Neuzugang Daniel Heber im Aufbau, stand Düsseldorfs Kownacki quasi frei vor Reimann. Sein präziser Schuss knallte rechts ins Netz zum 2:1 für die Hausherren.

Auch im zweiten Durchgang gab der Aufstiegsaspirant zunächst den Ton an. Doch die Gäste wurden besser, trauten sich auch mal nach vorn - und das wurde schließlich belohnt!

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Nach einem Angriff über rechts landet eine Flanke bei Castaignos, der mit seinem Schuss zunächst nur den linken Pfosten traf. Kwarteng stand jedoch goldrichtig, schoss mit dem ersten Nachschuss zunächst Tormann Florian Kastenmeier an, nur um danach doch noch rechts einzuschieben - 2:2 (59.).

Magdeburgs Heber rettet zwei Mal in letzter Sekunde - Düsseldorf trifft trotzdem

Kai Brünker stand trotz der schweren familiären Situation im Kader des 1. FC Magdeburg.
Kai Brünker stand trotz der schweren familiären Situation im Kader des 1. FC Magdeburg.  © Friso Gentsch/dpa

Düsseldorf reagierte mit wütenden Angriffen auf den Ausgleich, wollte unbedingt die drei Punkte daheim behalten.

Nach 67 Zeigerumdrehungen bügelte Heber seinen Patzer aus Hälfte eins wieder aus und kratzte einen Schuss von Fortunas Kristoffer Peterson von der Torlinie.

Blau-Weiß verteidigte mit allem, was sie hatten, konnte aber einige Male von Glück sprechen, dass die Fortunen-Abschlüsse zunächst zu unpräzise blieben.

In der 81. rettete Heber wieder in letzter Sekunde vor dem drohenden Einschlag.

Kurz darauf klingelte es aber doch. Fortuna tankte sich auf links durch, wo sich der eingewechselte Shinta Appelkamp aus 16 Metern ein Herz fasste und den Ball gnadenlos ins linke Toreck schweißte (84.).

Kurz vor dem Ende kam der FCM noch einmal. Für einen Punktgewinn sollte es letztendlich aber nicht mehr reichen.

Statistiken zum Zweitliga-Spiel zwischen Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Magdeburg

18. Spieltag

Fortuna Düsseldorf - 1. FC Magdeburg 3:2 (2:1)

Fortuna Düsseldorf: Kastenmeier - Zimmermann, de Wijs, Klarer, Karbownik - Sobottka (74. Hendrix) - F. Klaus (87. Oberdorf), Tanaka, Appelkamp (87. A. Hoffmann), Peterson (74. Hennings) - Kownacki (90.+3 Ginczek)

1. FC Magdeburg: Reimann - Piccini, Elfadli, Heber (90.+1 Brünker) - Bockhorn, Conde (46. A. Müller), Rieckmann (46. El Hankouri), Gnaka (68. Tat. Ito) - Kwarteng - Atik, Castaignos (78. Ullmann)

Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)

Zuschauer: 29.433

Tore: 0:1 Kwarteng (6.), 1:1 Kownacki (9.), 2:1 Kownacki (34.), 2:2 Kwarteng (59.), 3:2 Appelkamp (84.)

Gelbe Karten: Klarer (5), Sobottka (3), Hennings (4), Kownacki (5) / Piccini (1), Heber (1), Rieckmann (1), Atik (5)

Besondere Vorkommnisse: Kownacki (Fortuna Düsseldorf) verschießt Foulelfmeter (5.)

Titelfoto: Friso Gentsch/dpa/Roland Weihrauch/dpa

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