Funktionär greift Bundesliga-Kapitän an: "Wirst in wenigen Monaten weg sein"

Hamburg - Bei diesem Konflikt kann es nur Verlierer geben! Jackson Irvine (32), verletzter Kapitän des FC St. Pauli, ist bekannt dafür, sich auf Social Media zu kritischen Themen zu äußern. Nun sorgen allerdings Kommentare eines Aufsichtsratsmitgliedes unter einem Beitrag seiner Frau für mächtig Wirbel.

St. Paulis Kapitän Jackson Irvine (32) sieht sich auf Social Media Anfeindungen gegenüber.  © Marcus Brandt/dpa

Jemilla Pir hatte am Dienstagnachmittag auf ihrem Instagram-Profil ein Video hochgeladen wie schon unzählige Male zuvor. Doch schon der Einstieg ließ nichts Gutes erahnen. "Okay, das hier ist wild", begann sie den Clip.

Vor zwei Wochen hatte sie ein Werbefoto von sich und Irvine vor dem "Grünen Bunker" gezeigt. Das Paar trug dabei Klamotten mit St.-Pauli-Schriftzug aus Diamanten, die aus eigener Mode-Kollektion stammten. So weit, so gut.

Doch unter diesem Beitrag war ein Kommentar zu finden, der so wohl hätte nicht erscheinen dürfen. "Niemand ist größer als der Klub", hatte User "rene.fcsp" geschrieben. Zwei Tage später legte er sogar noch einmal nach. "Das ist unser Klub, nicht deiner. Du wirst in wenigen Monaten weg sein und für einen Euro mehr woanders spielen. Wir werden immer hier sein, während du nicht mehr als eine Fußnote bist."

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Zwei heftige Kommentare, die in der heutigen Zeit aber unter fast jedem Beitrag in irgendeiner Form zu finden sind. Gerade bei Irvine, der sich immer wieder solidarisch mit den Menschen in Gaza zeigte, gleichzeitig aber auch fragwürdige Videos von Demonstrationen teilte.

Das Problem an der ganzen Sache: Hinter dem User verbirgt sich René Born, seines Zeichens Mitglied des siebenköpfigen Aufsichtsrats des Vereins, der zu Israel und den Opfern des Terrorangriffs der Hamas hält.

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Ehefrau von St.-Pauli-Kapitän Jackson Irvine bezieht Stellung zu Kommentaren

FC St. Pauli führte Gespräche nach Bekanntwerden der Kommentare

Bei dem Kommentator handelt sich um das Aufsichtsratsmitglied René Born.  © WITTERS

"Es ist wild, einen Account zu benutzen, der deinen echten Namen und den deines Klubs beinhaltet", erklärte Pir weiter und sagte im Scherz, Born solle sich doch lieber einen Fake-Account für solche Kommentare zulegen. "Online-Mobber müssen zur Rede gestellt werden. Insbesondere solche wie René Born, die in einer Machtposition sind und glauben, dass sie dich öffentlich einschüchtern können, und dir das Gefühl geben, dass sie dich aus deinem Zuhause vertreiben können."

Auf TAG24-Nachfrage erklärte der FC St. Pauli lediglich: "Die Vereinsführung des FC St. Pauli hat nach Bekanntwerden der Kommentare interne Gespräche geführt, sich klar davon distanziert und diese Distanzierung auch übermittelt." Pir hatte wohl sogar vor ihrer Veröffentlichung davon erfahren, entschied sich aber trotzdem für das Video.

"Wir appellieren eindringlich, sich im Sinne eines respektvollen und konstruktiven Miteinanders sowie im Interesse des gesamten FC St. Pauli zu verhalten. Schlammschlachten auf Social Media helfen niemandem - sie schaden allen", hieß es weiter.

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