Trotz mehr als ein Dutzend Ecken: St. Pauli schluckt bittere Pille gegen Bayer
Hamburg - Eine starke Leistung der Kiezkicker wird gegen Bayer Leverkusen nicht belohnt. Trotz einem Dutzend Eckstößen und Torschüssen resultiert die Zielstrebigkeit der Blessin-Elf in einer 1:2-Niederlage (1:1) gegen das Team von Trainer Kasper Hjulmand.

Der FC St. Pauli kam besser in die Partie gegen die Gäste. Die Kiezkicker legten schon in Halbzeit eins einen dominanten Auftritt hin. Wäre bis dato nicht das klassische Treffer-Pech der Blessin-Elf gewesen.
So fiel ein wenig aus dem Nichts schließlich das erste Tor vor der Südkurve.
Nach einem Freistoß von Grimaldo bekam Tapsoba die Pille auf den Fuß und knallte sie hinter Keeper Vasilj ins Tor der Gastgeber. Kein Abseits - der Treffer für die Gäste zählte - 0:1 (25.).
Erste bittere Situation für Blessin, erklärte der Chefcoach nach der Partie. "Da pennen wir einfach und werden dann direkt bestraft."
Trotzdem ließen sich das die so laufstarken und zielstrebigen Kiezkicker zunächst nicht gefallen. Nur wenig später fiel dann der Ausgleich am ausverkauften Millerntor. Abwehrmann Wahl traf mit rechts nach einem Torwartfehler von Flekken.
St. Pauli drängte danach auch direkt auf das zweite Tor. Nach einem Schuss von Sinani verpasste der angespielte Pereira Lage den Führungstreffer für die Gastgeber, sodass es mit einem Remis in die Kabinen ging.
13 Torschüsse, ein Treffer: Blessin-Elf erneut vom Tor-Pech verfolgt

Die zweite Hälfte begann, wie die erste endete: mit ordentlich vielen Eckstößen und Druck vonseiten der Kiezkicker. Das 2:1 für die Gastgeber lag schnell in der von Spannung geprägten Luft am Millerntor.
Doch es folgte das klare Déjà-vu für die Mannschaft aus der Hansestadt. Wieder kam Leverkusen quasi aus dem Nichts vors Tor von Vasilj und traf durch den erst vor zwei Minuten eingewechselten Poku zum 2:1 aus Sicht der Gäste (58.).
Viel zu tun hatte FCSP-Keeper Vasilj in dieser Samstagspartie trotzdem nicht. Lediglich fünf Torschüsse brachte die Werkself in 90 Minuten zustande. Trotzdem fährt der Bus der Rot-Weißen mit drei Punkten zurück nach Nordrhein-Westfalen.
Auch St. Paulis Offensiv-Joker Afolayan und Ceesay konnten nichts mehr am Ergebnis rütteln. Mit insgesamt mehr als einem Dutzend Eckbällen und Torschüssen war St. Pauli mal wieder vom Abschluss-Pech verfolgt.
Blessin sprach nach dem Spiel mit Blick auf die Niederlage von einer "wahnsinnig großen Enttäuschung", schließlich habe sein Team eine "richtig gute Reaktion" auf die Niederlage gegen den VfB Stuttgart vergangene Woche (0:2) gezeigt.
"Tut sehr weh, weil wir eben wirklich nicht viel zugelassen haben. Rund um gutes Spiel mit einer bitteren Niederlage", resümierte er.

Statistik zum Bundesliga-Spiel zwischen dem FC St. Pauli und Bayer 04 Leverkusen
Bundesliga, 5. Spieltag
FC St. Pauli - Bayer 04 Leverkusen 1:2 (1:1)
Aufstellung FC St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Ritzka (68. Dzwigala) - Saliakas (87. Ceesay), Sands, Fujita (80. Metcalfe), Oppie, Sinani - Hountondji (68. Kaars), Pereira Lage (80. Afolayan)
Aufstellung Leverkusen: Flekken - Quansah, Badé, Tapsoba - Tape (56. Vasquez), Andrich (45. Fernandez), Aleix Garcia, Grimaldo, M. Tillman (75. Hofmann), Ben Seghir (56. Poku) - Schick (89. Kofane)
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Tapsoba (25.), 1:1 Wahl (33.), 1:2 Poku (58.)
Besondere Vorkommnisse: St. Paulis Athletiktrainer Rashwan sieht nach dem Halbzeitpfiff die Rote Karte wegen Meckerns gegen Schiedsrichter Petersen.
Gelbe Karten: Quansah (3), Fujita (1), Vasquez (2), Hjulmand (1), Fernandez (2)
Erstmeldung um 17.48 Uhr, Artikel aktualisiert um 18.55 Uhr.
Titelfoto: Carmen Jaspersen/dpa