Ausschreitungen bei St.-Pauli-Heimspiel: 17 Polizisten teils schwer verletzt

Hamburg - Am Freitag kam es während des FC-St.-Pauli-Spiels gegen Hannover 96 (0:0) zu Ausschreitungen. Die Polizei war mit insgesamt rund 270 Polizisten im Einsatz.

Polizisten werden von Hannover-Fans mit Gegenständen beworfen.
Polizisten werden von Hannover-Fans mit Gegenständen beworfen.  © Axel Heimken/dpa

Gegen Ende der zweiten Halbzeit wurde aus bislang noch ungeklärten Gründen bei einer Auseinandersetzung im Gästefanblock ein Mann erheblich attackiert und fortwährend - selbst als dieser zu Boden gegangen war - getreten.

Um ihn zu schützen und Schlimmeres zu verhindern schritt die Polizei ein, heißt es in einer Mitteilung.

Die Auswärtsfans hätten sich daraufhin unverzüglich solidarisiert und griffen die Einsatzkräfte unter anderem mit Schlägen, Tritten und Fahnenstangen an.

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Die angegriffenen Beamten reagierten ihrerseits mit dem "Einsatz von unmittelbarem Zwang, unter anderem in Form von körperlicher Gewalt und Pfefferspray".

Nachdem sich die Situation wieder beruhigt hatte, konnte das zwischenzeitlich durch den Schiedsrichter unterbrochene Spiel wieder fortgesetzt werden.

St.-Pauli-Fans greifen Polizei mit Steinen an

Rund 270 Polizisten waren am Freitag im Einsatz.
Rund 270 Polizisten waren am Freitag im Einsatz.  © Axel Heimken/dpa

Nach dem torlosen Spiel setzte sich den Angaben nach gegen 20.55 Uhr ein Heimfanmarsch mit rund 300 Personen vom Harald-Stender-Platz in Richtung Neuer Pferdemarkt in Bewegung. Erneut wurde die Polizei unter anderem mit Flaschen, Steinen und pyrotechnischen Gegenständen attackiert.

Die Beamten wehrten sich erneut mit Pfefferspray. Etwa eine Viertelstunde später gelang es, die Situation zu beruhigen, heißt es weiter. Die Pauli-Fans verteilten sich in Kleingruppen im Stadtviertel.

Nach jetzigem Stand wurden am gestrigen Freitagabend 17 Einsatzkräfte verletzt, eine davon mit mehrfachen Brüchen schwer. Außerdem wurden 15 Fans verletzt. Mindestens einer von ihnen sei im Krankenhaus behandelt worden.

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Informationen zu eingeleiteten Ermittlungsverfahren, Identitätsfeststellungen, sowie zu Fest- und Ingewahrsamnahmen liegen noch nicht vor.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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